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288 Tes Meeres und der Liebe Wellen,
5)>a, Alter, dn noch bier? Las; nns hinnuf!
Erforschen jedes Zeichen, das der ^at,
'^icht —
Und doch, wer weiß, ol> lvir uns nicht ge-
tan i^ltt?
Ist Zutraun blind, sieht Argwohn leicht ,i„ viVl,
Vis ich dir sage: Glaub's! Erschrick nicht, Alter!
Geh nur voran nnd öffne jene ?nr,
Dcr Priester
<lm Nenriff, ihm zu folgen!.
Fortan sei Nuh, Der Torheit Werk vergeh'!
Her Morgen find' es nicht. Es sei gewesen.
Kurze Gegend, Reckt« im Vordergründe Leander« Hütte,
Fich »uj dc» Bilden stinnvlc,,!,,
Naullcros.
Leander, hör! Machst du nicht aus? — Leander!
Vis jetzt hat meine Sorgfalt ihn bewahrt.
Ich liejj ihn gestern ade,idc> in der glitte,
Sich noch nicht anf die festverschloßuc Tür.
Doch gilt's, zu wachen uoch, zu hiiten, sorgen.
Was aber zögert er? es ist schon spät,
hat allzngioßcr Schmerz —? Wie, oder gar?
Vergas; vielleicht den Gram und seine Leiden
Machst du nicht aus, so spreng' ich dir die Tür,
Mit alle dem dünkt's mich doch sonderbar —
!Ei sieht durch die Tplllle,»
tziihnp! Leander.
NllUller«s lrasch i,mc;cwcndct).
Wer da? Freund oder Feind?
Leander ft°"rc!e„d).
Ha! ha!
Erschreckt?
Naullcios.
Du selbst?^ Und also spöttisch Und dann — Was ^üiilt mir i^'mi^ >^>o
!a,nnist du >'cr?
irs! ill, dicli nnltt abends in d.'^ >>i,n,'?
Und In'itt^, sie!,, ick, N'^'iü, die '.^aclidarn sa>icii's,
^ nocli nuln auf die fcsiverscyloßne ^,:r,
Leander l>>»s^'w»d).
Tein 5?aar ist fcnclü, die schweren Meider Ikbrn,
Tu warst im ^ecr,
Leander.
Wie bündig schließt der Mann!
Nllullcros
l Meer? Wesfall,,? Tu luarst doch nicht —?
Weißt du? Sie senden 3päl,er ans von Sestos,
An unsern» Ufer hat man ihrer sclwn geschn.
Wenn nnn so w.'it, dis üt'er ^^.,.>^,.>i>,
^!,rÄl',i»,w>m rciä't, !>>n Uuc viel strenger ,
Das Jenseits dir bewacht, nns feiud von je?
Der wär' ein ?or, der irqcnd e^ versuchte,
^>l sü,rzen sich ins anfgcspauutc ^>^
Leander
^rwnhre mir's, du Gc>tt!
N«ukler«s.
Noch einmal: wie? Tn N'eistt, ich brach das
Von deinem Kahn, und alle Nachbarn hicltrn
Auf mein Gesuch die Nachen unterm 3c!,los',
Wenn nuu zu Schiffe n,u,i, wie foust? Denn
Leander, schwimmend —! Kennst du auch den
Der treunt Abhdos' Strand von Scstos' Küste?
Kein Lebender kommt lebend drüben an,
Denn hielte auch die «rast, so starren »Iippcn,
Nie reichen rings, so weit das Ufer reicht,
Kein Ruheplatz, noch Änfurt, leine Stelle,
Tie sichre Landung beut,
Leander.
Sieh nnr! So schroff?
Nun ja: Ein ^rt ist zwischen scharfen «tippen,
Dort mag ein Glückskind, das ihn nicht verfehlt,
In finstrer Nacht, dort mag !xm Land er »ahn.
Ein Turm sieln da. >,n'«i„st znm Schutz qlchaüt;
Jetzt wohnt die Prirsleljnügirau drin, die einst
wir
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515