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200 N e s M e e r e s u n d d e r L i e b e W e l l e >,,
Nankleros! Leander <»o„
Nein! Naulleros.
Leander.
Ein Wörtchen nur!
Naullcruö.
Nicht eins!
Leander.
^och luenn mein sx'il, »icin Leben dran gc>
lnüpst,
"Taß du mich hörst?
Naullcros,
Was also war' es denn?
Leander,
^nr eine Spanne weit macl) auf die Tür!
Äiein Naseiu ist bedroht, wenn du's verweigerst.
Nun, handbreit öffn' ich denn,
5^a, was ist das?
Leander
Konini an! loimu an! Warum uicht hältst du
niich 7
Noch ist mir meines Paters Helm und Schwert,
Und Tod dräu-t jedem, der sich widersetzt!
Tor, der du bist! und denkst du, den zu halte»,
Teu alle Götter schützen, leitet ihre Mmlu?
Was mir bestimmt, ich will's, ich werd's erfüllen!
!,lein Sterblicher hält Götterwaltcn ans.
Ihr aber, die ihr rettend mich beschirmt
Durch Wellennacht:
<cr Iniel,
Poseidon, mncht'gcr Gott!
Der du die Wasser legtest an die Zügel,
Zeus, mächtig über allen, hehr uud groß!
lwd Liebesgöttin du, die mich berief,
Nen Inndlos Neuen, lernend zu belehren
Äie Unberichteten, was dein Gebot,
Steht ihr mir bei und leitet wie bisher!
Trum leiue Waffen! Euer Schutz genügt.
Mit ihm geharnischt wie mit chrner Wehr,
Stürz' ich mich kühn in Mitte der Gefahren,
die darin «elnuvfte Echlciie »n di? Epitze des Lwbes b,
scsthält,!
lind dieses Tuch, geraubt von heil'ger Stelle,
Schwing' ich als Wimpel in vcrmeßner hani?;
Ls weist den Weg mir durch die Wasserwüsle!
Und läßt ein Gott erreichen mich die !>Uiste, Pslanz' ich, ein Sieger, es anf den erstiegn^n
Strand,
Erlieg' ich, sei's durch euch! Und also fort!
Amor und V'ünn'n, ,'iuln't il>r ooran,
ch komm', ich folq', u»d wäre Tod der dritte!
(Er cilt l°rt,>
Er ist von Sinnen! hörst du nicht! Leander!
Noch geb'ich ihn nicht anf, Vie freunde snnunl'ich.
Wir halte» ihn, und wär' ^ mit l/,ewalt,
Nort schleicht ein Mann, gehüllt in dunkeln
Ein Späher jenes Tempels schon oielleicht.
Ich meid' ihn, folge jenem, O mein Freund!
zu'ück,, "
Tragt die Gefäße nnr hinauf zn nieim'm ü!n^^
Sagt ihm — ihr wißt ja felbst, — Ich bleibe
hier,
<2ie fttz! sich,»
War dieser Mann doch, meiner Eltern Bote,
Wie Hoffnung, wie das Glüct: man sncht c>, es
flieht
Und läßt uns lo zurück,
Iautlie,
Nu giugst so rasch.
Nun, ich bin wieder da,
Ianthe.
Willst du uicht lieber
Humus in dein Gemach?
Hero.
Nein, nein, nnr hier.
Ist's noch nicht Abend?
Ianlhc.
Kaum,
Hera
<dr» K°t>l in die Hllnd nestutz»,
Nu, iui! Ei nu!
Temftclhütcr.
So bist du hier? Wir harrten deiuer längst.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515