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298 Des Meeres und der Liebe
Wie? Nicht? Her«.
Priester.
LZ darf nicht sein.
Her«.
Es darf nicht?
Priester ^>ari,,
Nein!
Her«.
Vie Götter woüten's nicht, da rächten sie's,
Nehmt ihn d>n,i hin! ^eb wohl, du schöner
Jüngling!
Ich möchte gern noch fassen dci,,e Rechte,
Noch wag' ichs nicht, du bist so eiscstalt.
Als Zeichen nur, als Pfand beim letzten Scheiden,
Nimm diesen >lra»z, dcn Gürtel lös' ich ab
Und leg' ihn dir ins Grab, Tu schönes Bild,
All, was ich war, was ich besaß, du hast es,
Nimm au>I, d.is seichen, da das Wesen dein.
Und so gesclmnult, leb wohl!
lind dennoch, halt!
Seid ihr so rasch? — Und dennoch, dennoch nicht!
!^ur Ä.chre tretend.»
Her du einhergiugst im Gewand der Nacht
lind i^cht mir strahltest i» die dunkle Seele,
Ausblühen maclnest all, was hold u»d gut,
Tu surt von hier an einsam dnnteln ürt,
Und nimmer sieht mein lechzend Aug' dich
wieder?
Freuden,
Tu aber nie, Leander, hörst du? — nie!
Nie, nimmer, nimmer, nie!
«,sse,i M'rl>«ac,id,>
Naulleros.
hab Mitleid, Herr!
Priester.
Ich habe Mitleid,
Tcshalb errett' ich sie,
lZu Her» tretend,!
Es ist genug,
Hcro
Genug?
Meinst du? g^iiug! — Was aber soll ich tun?
Er bleibt nicht hier, ich soll nicht mit.
Ich will mit meiner Göttin mich beraten.
Ianthe, leite mich zu ihrem Thron;
So lang berührt ihn nicht,
<Fu Nllu!lcr»j,>
Versprich es mir! ttib mir die Hand darauf, ^ ,"a, zmlst du?
^'^, l !
Tas tat mir der, dein Freund! — Nu bist so
warm.
Wie wohl, wie gut! — Zu leben ist doch sich!
Nun aber las;! ^ H'^er wärmt mir meine Hand?
^authe, tonim! —Noch erst zieh mir den Schleier
Hinweg vom Aug',
Ia»tl,e,
Kein Schleier de I^l dein Haupt,
Her«.
Ja >o! — Komm denn! Und ihr, berührt ihn
nicht!
Iaitthe
<dic Hcio ansaht hat, zum Pnosk'N,
O, Herr, der Frust des Todes ist mit mir.
b Tod, ob Leben, weiß der Arzt allein.
Sieh hier! — heb nur den Fus;! — Tu wankst,
— Nur hier!
Priester lh»!«a>,t,.
Ihr bringt indes ihn fort!
Naulleros,
bedenk!
Priester.
2s milsz.
Kehrt sie zurück, sei jede Spur verschwunden,
Tcin Leben gilt's.
Wuhlnn!
<die von Iunthen unterstützt, deicits die oberen Ttufen er-
Leander!
Leander!
Ianthr
halt!
Priester.
Nur fort!
Illnchc.
Sie gleitet, sin.t,
^cht ab! In Noppelschlägcn pocht ihr herz.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515