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Der Traum, ein Lcbcn, " ! ^
Zss
^>icr stand er, hier,
König.
Nein, du irrste er stand dort oben,
Eingehüllt im brnnuen Mautel,
Zangn! Zanga! Nnstnn.
Zanga.
Erst warfst du, allein dn fehltest,
Nann fchos; er, die Schlange lag!
In der Si„u,'„t>aft Vergehen
hab', wie träumend, ich o qeseben.
Du standst hier, und er stand dort
Und war bleich nnd schien viel kleiner:
Wohl gebückt zum Wurf sich neigend,
^vo auch blieb der braune Mantel?
Irgend dort wohl in den Sträuchen,
NllstNN <le>!e).
Zanga, Zanga!
Zangn.
Mut! n»r Mut!
Dort auf jener Klippe Zinnen
Dem, der waltend niederblickt,
In der Not den Netter schickt.
Tochter, lomin,
Gülnare c,u N>,s<<>„),
Dn folg uns bald!
O, des Anblicks Nachgewalt
O, verzeih es dem Geschlechte,
Das der Seele Kraft bezwingt,
«indisch solche Schauer briugt.
König.
3le h den Arm ihr, gib die Ncchle,
Vor dem Toten schütze mich;
Lebt' es noch, ich zagte nicht.
Das geht gnt, bei nieiner Treu!
Das Prinzeßchen hat geiauge,i,
Tat zwar noch ein l'Mll^n scheu, Wie sie fest an ihm sich hält.
Nun ein Graben, — hupp! gesprungen!
Ha, sie gleitet, strauchelt! — fällt? —
Nein, er hat sie rasch umschlungen.
Nichts so köstlich in der Welt,
Als wenn eins das andre hält.
NustllN (zurückkommend).
Zangll, Zanga! ich bin selig!
Ei, es geht? nicht wahr? es geht!
Nusta».
Und nun komm! Tort deinen Vündel,
Wirf ihn in den nächsten Fluß,
Nichts laß unfern Stand verraten,
Wir sind Kinder unsrer Taten,
Und nach anfwärts strebt der Fuß.
Komm nur, komm!,
Znnga.
Doch früher, Herr,
3aßt die Gegeno uns durchspüren,
Ob nicht jener Mann vom Felsen —
Niistan.
Zanga, ich hab'Z überdacht:
Bote einer höhern Macht,
Kam er in des Schreckens Nöten,
Um zu treffen, um zu tüten,
Nnn, der Dank wär' abgemacht,
Rustan.
Laß ihn Mensch auch sein, wie wir,
Kommen nnd sich stellen mir;
Will mit Gold ihn überhäufen,
Wenn auch nicht dem Geber gleich;
Und wer wirft mir Unrecht vor?
Zanga, denn was ich gewinne,
Ist nicht das, was er verlor,
5.'aß ihn tun sie, jene Tat,
Man gibt Gold mit spröden Händen,
Und er geht, wie er genaht;
Doch bei mir, mit mir war's anders:
Unerklärt ein dunkles Etwas
Zog des Vaters, zog der Tochter —
O, des Weibs voll hehrem Sinn! —
Gleich gilt nicht von gleichem Scheine,
Und ich nehme nur das Meine,
Herr, ach Herr!
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515