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322 Der Traum, ein Leben.
Nun, ich dächtt' dicl, entfernt,
<^'I,t, ihr n,id«n! (>!„z>°>cl>.> Dn nur bleib,
König.
Dolch nl''ic,^'!n„!'c!!'>'>N, die d»i« «ru<i. den Mantcl aus den
Nustan, lenust du diesen Mantel?
Diesen Alante!, diesen Dolch?
Nujtan,
Schlecht versteh' ich nuch auf Kleider;
Doch auf H^affen gut, du weißt's.
Nun denn: kennst du diese Waffe?
Nustan.
Wohl: es ist derselbe Lolch,
Den du einst ucrlurst beim Jagen.
König.
Ich verlor? Ten ich dir gab,
Rustau.
Ja, nachdem du ihn verloren
Und ich ihn gcsnudcn, 5Zerr-,
Wie ihn wohl eiu andrer sand,
Als ich selbst ihn drauf verloren.
König.
Tu verlorst ihn?
Nustmi.
Woyt,
König,
Ein andrer
Fand ihu?
Nustan.
Also scheint's,
König.
N>,d tat
Jener andre das Verbrechen,
Tac> laut aufmahut, es zu rächen?
Nustan.
Laß mich, 5xrr, r,c>n dein nur sprechen,
^va-ö ich selber tat und weiß,
König.
Uud der VIantcl?
Nustlln.
>>err, ich sagt' es:
Cchlccht versteh' ich mich aus Kleider.
König.
2och die Züge jenes ?oten.
Sie sind auch des Mannes Züge,
Ter mich ans der Jagd befreit. Rujtli».
Tu warst damals kaum bei Sinuen,
Erst nur hast du s selbst belamit,
Köuiss
lind die Tchrift hier sagt so vieles i
Zeigt, wie dem so gras; Vervlichuen
hohes Unrecht ich getan,
Nujtmi.
Tatst dn dein Perblichueu unrecht,
3u nicht gleiches dem ^ebeud'geii,
Tie dir !deil uud 2ieg gebracht?
Wer befestigte die >Nmie,
halb von eim'in ^ciud geraubt,
H'^ iedrr dir auf deinem >>ailpt?
Dankst du's nicht, wenn du noch dräust,
Nein Bedrohten, mir, zumeist?
Naß dem Netter, dah wir dem,
Turch den i^eil uus iridersahreu,
hause» auf des Vorwnrfs Last,
Den Berechtigten, mit Lachen,
Zum Verpjlichk'tt'ii un>? machen,
König, mir gib erst mei» Nccht!
Jetzt erst halte dein Versprechen,
Gib, was du mir zngejagt!
Halt! Was damal-5 ich versprach,
Zogen andre ^niinde nach!
H^>er mein vör!>stes sein luill sehn.
Reine dich vor meiner Macht!
Was dich drücket sür Verdacht,
Zeit geb' ich dir diese Nacht,
Mit dir selbst zu Rat zu sitzen.
Was dir frommen mag uud niiken.
Aber bricht der Morgen an,
Aus den Vesteu meiiie^ leeresi
Der soll sitzen und cnlni'eiden,
Wer im Recht ist von uns beiden,
Alter, lomm! ich will nun lesen
Deine Schrift, so weit sie geht;
Zeigt sie deutlich — nur zu spät.
Noch erst gel, naä, i^>1tt und Wein,
Es wird dunkel und mich dürstet,
hier ließ ich, da prst ich ging,
Stehen einen vollen Vecher,
Einen Becher Freudenwein; —
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515