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Mclusina.
Troll lhi„!ci dci 3z>,ic),
5?olln I>o!
Iagdparole,
Gnädiger Herr!
<Er tritt ll!,f,>
Endlich erreicht!
Ach, aber wo?
Gnäd'ger Herr, ach laßt Cucy luarnen,
Macht l^ uch eilig, eilig fort!
Vöse Geister Luch umgarnen.
Nicht geheuer ist der Ort.
RlliMUNd (u°r sich hi„).
5>ab' ich gebangt, hab' ich gestritten;
>>ab' ich verlangt, hab' ich gelitte,!!
Alles umsonst! — Rätselhaft Tier!
Immer gleich nah uud gleich scruc von mir.
lüi sinN unl'd.-r zurück,!
Herr, ach folgt niir!
Laßt Euch sagen — Troll.
^'ein, ich bleibe.
Troll.
Raimund.
>,!lein,
Troll
Ncr ist wahrlich zu beklagen,
5^at der xx'rr allein Verstand,
Ach, dri^ntt doch, daß zuweilen
Anch ein Herr sich töricht fand'
Müßt ihr nun die Torheit teilen,
Warum wir nicht den Verstand?
Herr, der Ort —
Raimund.
Willst du gehen!
Troll (lch„c!I>,
Ist gebannt,
lind drei Feen,
Schön zu sehen.
Aber tückisch uud gewaudt
Mclnsina,
Melioia
lind Plantina ziigenaniit.
Raimund.
Melusina, holder Nanic,
Klingst dn niir doch so bekannt. Troll.
ibr Antlil), ihre Leiber
c,n ^is>l, und >n',ll> nne H^eiber,
Ich gland-? n i n, t, allein man fagt's;
if nno de!Iagt->,
Wer ist feines ^el'ens ^'ieis,^^
^ian verliert'-? nnd iveift nicht N'ic:
Tarn,n glanb' ich keine Geister,
Aber, Herr, ich fürchte fie,
Rnimund.
Ihr seid noch de^ ^cben
lind ihr zeiget euch nur
Nun, so waltet denn, ihr Geister,
In dem Traum der Phaulasie!
Raimund.
Laß mich!
Troll.
Ich darf Vuch uicht lafseu, 5^ >err! Fräulein
Bcrta hat mir's anf die Seele gebunden, Sie
jagt im Hvalde mit ilirem Bruder nnd hätt' Euch
>,ar ,-,u gl'iu an ihrer Seite behalten, Sie
sieht mir ^uch; Ihr aber seht, weiß Gott, waö!
Ich glaul'c, ^>,r sew l>el,ert, ^'inst w.irt ,N>r so
ich nicht gewiß wüßte, daß alles nur Fabel»
zeug ist, ich glaubte, die Fee — ^Ei »ich, >>ch „„,,)
Nu, deu Teufel muß man denn doch nicht an die
Wand malen! Kommt mit, gnäd'ger Herr!
Fräulein Verta macht nn^ dasur ein freundlich
Gesicht!
Troll.
Gnäd'gcr Herr, was ist O'nch denn? Ihr
gebt keine Antwort, — Ihr schlummert n^M
gar? Mir wird so ängstlich, — Tie Augen fallen
mir zu, — Es ist doch »och hoch am Tage! —
Gnädiger Herr!
Schluinmre, dninit die Seele wache!
<Der Rand des Beclen« Ien!t sich swscnartlg, Mclusina slci^ t
I,cral>,!
Die Echwcftern.
Ich warne dich!
Falsch ist der Mensch und treuloZ;
Ihn reut, was er verspricht:
Trau du dem Meuscheu uicht!
Melüfina.
Ihr ewig jung nnd ewig alt!
Mich lockt nicht euer träunicudcZ Gcuiigen,
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515