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Troll
Naimuird,
Und doch, wenn ich iu ineincn Busen schaue,
So regen düstre Zweifel sich.
Nein, Zweifel nicht! das hieße sie beleidigen!
Doch Unruh', die mein Innerstes bewegt,
Den Ning, den sie zu wahren mir gegeben,
Versuch' ich ost uom Finger mir zu zichn,
Und tu' ich's —
<Er tut'Z,,
!^^ e!>! Welch nanieuloses Grauen,
Welch Schauder wird da mcuier Sinne Herr,
Zurück cin deinen Platz!
Laß dich nur drehen.
Dann lassen sich wie bunte Träume sehen,
Und schlummernde Gestalten werden wach.
Noch die auch sprechen selten mir von Gutem,
Ein Äittcr lommt, in seiner Waffen Zier,
Und zeigt mein Hecrschild, zeigt mein Wappen
mir.
Was willst du, Mann, mit deinem argen
Troste?
Willst du mir sagen, daß mein Eisen roste?
<Neuc Erlcheinung,!
Ein Weib mit der Posaune, gleich dem Nnf,
Schasst mir die ilraft, die erst den Krieger schuf.
Sagst du: mein Nuf, mein Name sei verloren?
Trompetest meine Schmach in aller Ohren!
<Äe»e Erscheinung,»
Ein Pilger, hoch geschürzt und leicht gefußt,
Das Zeichen unsers Heils auf Stab und Brust,
Glaubst, ich verlor, was aller Welt erworben 5
Gestorben sei ich dem, der alle» ist gestorben?
Nein! nein, nein!
Ich will hin, ich will es sagen!
Den die Lust gefangen hält,
Schmähe mich der Mund der Welt,
Troll.
Gut, gut, gut!
Will er erst die Meinuug fragen;
So zerbricht auch, was ihn hält,
Er gehört der alten Welt,
Raimund,
Ach, »ud ihr Lieben,
Einsam geblieben,
Werdet ihr hassen,
<Im Spiegel erscheint »erta auf einem Ruhebett, bei ihr.
Ha, sich!
Raimund ll'ch m
Troll.
Was ist? c»d). Raimund,
!Zum Ringe gewendet,,
Brichst du vom Möglichen die Ziegel,
So brich vom Wirtlichen sie auch!
Gestalten, lebt!
Wie Raimund dic Hank mit de,^ Ringe gegen den
N.>!,',nen senken s,ch ' ^tm'en zur CrkeV Nert» Tpiegel
n seinem
Wundervoll! Verta.
Graf.
Was geschah?
Veita.
Graf.
Die Sinne wanken.
Mllimund (»ortlctcnd).
Nein, lein Spiel nur der Gedanken,
Seht, Verwandtes ist Ench nah,
Graf.
Raimund, Ihr?
Verta.
Ach, laß nns fort!
Veide.
Was er ist, zeigt klar der Ort.
Graf.
Wehe, daß wir dich gefunden!
Geh zu ihr, der du verbunden:
Wen des Abgrunds Band umflicht.
Nahe frommen Menschen nicht!
Bcrta. Troll,
Naimund, dn wardst Hintergangene
Ist dein Sinn nicht ganz gefangcii,
O, so lehre, lehr zurück
Zu der (!rdc stillem Glück.
Graf.
Denn im Dunkeln —
Troll.
Haust das Vöse.
Graf.
Fesseln sprenge!
Vcrta.
Bande löse!
Z» drei.
Kehr an unsrer .Hand zurück,
Zn der Erde stillem Glück!
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515