Seite - 378 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I

Weh dcm, dcr lügt ! Leon, Geduld, da braucht es schnellre Beine! Und ,uorgen d^ilt nur, Herr, Ihr linbt geträumt, Und alles das war nicht. Nun gnte Nacht! KllttWllld .!chc,'l>). Im Grund kann man dem Vurscheu gram nicht sein, Er sagt grad alles 'raus und ist gar lustig. Wär' ich an seiner Statt, ich macht's nicht anders, — Ter Schlüssel wieder da und — <Te>» K»P, sintt hernb, mniawcnd,! Holla, Bursch! Ja, er ist fort. Ich will uou neuem schlafen, Ter Wein ist wirtlich etwas schwer im Kopfe. I°i, diesrr i>ill! zu und bedeck! die öchlnlslelle,! Lt«N lhii,al>lpreche>id). He, AlllluZ! Ich glaube gar, er schläft, Ei, immerhin! Was nützt auch all sein Graben? Jetzt, da mißlang, was möglich macht die Flucht, «Horchend,! (5r gräbt — O, daß ich ihn gering geachtet! Und er genügt dcm Hveu g/n, was ihm oblag, Indes ich scheitre, wo ich mich vermaß. Laßt ab! — Und doch, vorher uoch erst versuchen, Ob also fest gejügt das Tor, die Flügel, Tu güt'ger Himmel! Täuschen meine Äugen? Trügt mich die Nacht? — Im Tore steckt ein Schlüssel, Grabt immer, Ätalns! — Es ist nicht möglich! Hvie läm' er hier, der nur erst kurz noch oben — Und doch blinkt er liebäugelnd niir herüber. lHineilend.» Ich muß dich fassen — prüfen, ob — Ernst's! Und Freiheit weht wie Äther durch die Fugen. So will der Himmel sichtbar seine Wege? Stehn Engel um uns her, die uns beschirmen? ENrita Tu irrst, kein Engel hilft da, wo der Mensch Mit Trug nnd Falsch an seine Werke geht, Leon. Mit Trug und Falsch? Ctnita. w!l!sl Ich hab' es nie verlieyli. Ei ja, ja doch! Und darum hältst du dich für wahr? Nicht so? Tu glaubst mich töricht, doch ich denke maiu! »,,il (5s lügt der Mensch mit Vorlen nicht allem, Auch mit der Tat. Sprachst du die droh'nde Wahrheit, Uud wir, wir haben dennoch dir vertraut, ^>ar ^üge denn, was dir erwarb Vertrauen, Trnm hoffe nicht auf Gott bei deinem ^>,n. Ich selber war's, die dir den Schlüssel brachte. Tn willst entslichn? ÜN'N, Ich will. Edrita. So? und warum? Leon. Fragst du, warnm der Sklave sucht die Freiheit? Edrlta. Es ging dir wohl bei uns. Lcon. Taun ist noch eins, Ich habe meinem frommen Herrn versprochen, 3o fromm, daß, den!' i>>> >Vi,,rl ',1l>schiedsworte, Mit dein, was erst nur sprach dein «iudermund. Ich in Beschämung meine Änqen senle^ Versprochen hab' ich ihm, den Neffen sein, Tort jenen Ntalus, zurück zu bringen, 57, kenntest dn den heilig würd'gcn Mann! Edliw. Mir sind nicht fremd die Heil'gen deines Volks. Ls wandern Ehristenpriester wohl durchs Land, Sie lehren einen einz'gen Gott, nnd wahrlich, li^ne Hcind berührend! '.'>!i was das Herz in gläub'gcr Fülle hängt, Ist einzig stets und eins. Ö, fürchte nicht, Taß, bleibst du hier, ich dich mit Neigung quäle! Ich biu nicht, wie die Menschen oft wohl find: > i^, das ist schön, das soll nur mir gehören, Uno das ist gut, das eign' ich rasch mir zu: Ich kann am Gnten mich und Schönen freun, Wie man genießt der Sonne goldnes Licht, ?luch bin ich nicht mehr mein, noch eignen Nechtes, Obwohl ich schaudernd denke, wem ich eigne, 0o soll dir wohl ergehen, bleibst du hier, 'M'eiu Vatrr ist nur hart im ersten Zorn, Und jener andre — nein, ich taun — ich mag nicht! Bleib hier, das andre gibt der Tag, das Jahr,