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Weh dem, dcr lügt ! 379
Leon.
Wie aber stund' es daun um incinen Freund?
LVrita.
Laß ih» allein dcr 3icttung Wege gehn.
Le«n.
Tu lcnnst i!,,i, !uie er ist, wie rat- und hilflos,
Cr fiele den Verfolgern doch anheim.
Noch ist er erst befreit, dann —
LNrita.
Hüte dich!
Tu wolltest sagcn: dann kehr' ich zurück.
Du tehrst nicht wieder, bist du fort erst.
Lcan
ln.ich ihrer Hand fassend!,
Edrita.
Edrita.
Laß uur das! Kannst du mich inifsen,
Ich kan,i cs aucli, lind nun zu nöt'gern Dingen,
Wo ist dein Frcuud?
Leon.
Vr gräbt dort an dcr Brücke,
LNritll.
Er gräbt?
Leon,
Der Pfeiler einen sticht er ab,
Das; cin sic bricht, wird irgend sie betreten,
Ldiita lachend),
Nu», das ist gut! Tort stebt die Pforte offen,—
Und doch, siel) nur, wie Trug und 'Arglist sich
bestraft,
Leon.
Wie nur?
Edrita.
Tu glaubst dich Meister nun der Flucht?
Doch gehen außcu Wächter, rasche Knechte,
Die n'ix'u töten, wciß cr nicht das Wort,
Tas Wort heißt! „Arbogast". Mcrt dir's.
Leon.
Jawohl,
Am Ilfer dauu dcs Flusses wohnt ein Fährmann,
Verschuldet nieiuem Valcr liud verpflichtet;
Den täusch nur, wie du'Z kanust, daß man dich
Daß du iui Auftrag meines Vaters gehst,
Sag ihm auch: „Arbrgast", er sührt dich über,
Cdrita.
WaZ ist uur dort?
Leo« lhinnlend).
Zum Heuler, warum lärmt Ihr? Vs war dcr le^te Schlag.
Lean.
Müßt Ihr drum poltern?
Atalus
,hicr ist das Mädchen auch.
Edrita czu Le°n,,
Schütz mich vor dem!
Nun hast dn deine» Frennd, der dir so wert.
Und dcr mit Liebe lohnt dir deine Treue,
Ha, ha, fürwahr! Tu siehst recht artig aus!
Mit Kot bedeckt und naß.
Du armer Junker!
Atlllus ll'ch reinigend).
Tcr wollt' es so.
Vdntll.
Nun aber geht ans Weil!
Denn ob mein Vater gleich im Schlafe liegt,
Wär's möglich, das; Verdacht ihn früher weckte.
Tcr eine linls bringt fchueller wohl ans Ziel;
Doch wählt deu auderu rechts, er führt durchs
Dickicht,
Ten Schlüssel steck von außen in das Schloß,
Und seid il>r fort, schließ ab und wirf ihn weg,
<-o hält ein neues Hemmnis die Verfolger.
L'drita <z» At°wZ>,
Atnlus.
(zu Lcon).
Hörst du, das klingt recht gut.
Nun aber geht, die Zeit vergönnt nicht Wort,
Tie ihr als Näuber kamt, wie Diebe macht euch
fort,
Kllttwald
Dort stehn sie — schan!
Ldrita.
Nur schnell!
Folg ihnen, lauf!
Da bricht nuu alles Wetter über mich.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515