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^üdin v?n
Nnhel
llchütlrlt hcsüg mit dem K»p>c>,
König,
Nn» denn, sc> fasse dich, mein gutes Kind,
lind kehr' ich heim ans diese,» hcil'gcn Krieg,
In de,i mich Ehre rnst nnd nieinc Pslicht,
Wo wohnt Ihr dort?
Isnal licl,,,,-!!,.
Herr, in der Iuocnstraßc
In Ven Maihacs Hans,
Esther,
Wenn man nicht früher
König.
Tasnr mein Wort:
Ich weis! zu schützen, wem ich Schich gelobt.
Und wenn dn dort nnch so gesprächig bist
Und gnt gelaunt, wie früher mit den Ncinen,
3>icht scheu, wie jetzt, vcrplnndr' ich wohl cin
Und hole Atem aus dem Qualm des Hofs.
Nnn aber geht, denn es ist hohe Zeit,
häng dieses Aild znriick an scinc Stelle.
Nahel
lauf dcn Sl»!,l lossttiizrnd!,
Das Vild ist n,c,n,
Kö»!g.
Was lommt dir bei?
^üriul zu,,, Nahmen sull's, ans dem du's nahinst.
Nnl,cl cz« G.'rcer»,,).
Beli,hr die N„d^!n „ill,t, uoch dieses Vild,
Eoust festig' ich's mit einem tiefern Stich,
Siehst du? grrao' ins Herz,
König.
Hast du mich fast erschreckt. Wer bist dn, Mäd«
chcn?
Übst dn geheime Künste, die Verbrechen?
War's doch, alo suhlt' ich in der eignen Brust
Ncn Stich nach jenem ^,!5,
Esther.
Mein hoher Herr,
Sie ist nur ein »cvwölmt, r,el'wilo«t Mädchen
Uno weisz von nuerlmibte» «liuslen nichts,
Es lani ihr ein, und also tat sie's eben,
König.
Man sol! niil derlci «der leck nicht spielen.
(>s N,cd bis zn den Nngen mir das Blut,
Und wie in, wirren Licht seh' ich die Tiugc.
Ist s,.' nicht schön?'" Glliccra».
Sie ist's, mein her»,' nud König.
Köüiss.
Nnd wie das wogt nnd wallt und glüht und
König.
Dn willst das Vild denn dnrchaus nicht ent-
behren?
Ich nehm' es mit.
König.
Nu» denn in ttotteZ ?!nme».
Nnr eilig fort, ?iinun, Garccran,
Ten Weg, der rückU'ärts durch dcu Gnrteu fühvt,
Nas Volk ist ansgeregt; es liebt, als schwach,
Noch seht, o .Herr, es naht der ganze Hof,
Nie Königin nu des Geleites Spitze.
König.
Hierher? Verwünscht! Ist hier kein andrer Aus»
gang?
Mich widern an die Tentnngc,! des Tchwarms.
Gnrcrrll»
Vielleicht in dies Geinach,
König,
Was fällt dir ein?
Toll ich verbergen mich vor meinen Tiencr»?
Und doch fürcht' ich den Schmerz der Königin,
Ich rette denn die wirre Majestät.
Sieh zu, daß du baldmöglichst sie entfernest.
Ich sagt' es ja: es ist der Weg des Unglücks.
Königin.
Es ward gesagt, der König sei hier oben.
Gnrccrnü.
Er war, doch ging er fort.
Königin.
Und hier die Jüdin,
Gci'clm'.ückt, dem losgclaßnen Wahnsinn gleich,
Mit all dem Flitterstaat des Pnppcuspn'lc',
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515