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Nie Jüdin von Toledo, 413
Vielmehr harrt in der Nähe, rings verteilt,
Nis klar, ob Don Alfonso unser Ämt,
<Zu Gaiccinn,,
Ihr aber, so gewandt in Fürstendienst,
Seid etwa Ihr zum Späher auch berufen,
Und daß die Stände in der Tat gelöst,
Doch auch bereit, zur Tat sich zu vereinen,
Garccrau,
Noch einmal denn im Angesicht von allen
War's Zufall, daß der König mich ersah,
Dies Mädchen vor des Volles Wnt zu schuhen;
Ein Mann vermag, um Unrecht zu verhüten,
5,>ab' ich versucht, ob fruchtlos freilich wohl.
Verachtet mich, wcun's anders, als ich sage.
lind Donna Elara, Ihr, die Ihr mir bestimmt
Zn bergen braucht Ihr nicht En'r edles Haupt,
Zwar Eurer würdig nicht — ich war's wühl
Noch minder würdig nicht als sonst nnd je,„als,
Steh,' ich vor Euch und schwöre: Also ist's.
Mannn, urz.
Seid ein Kastilicr, tretet unter nns
lind führt mit nns des Vaterlandes Sache.
Ihr seid bekannt im Schlosse von Nctiro,
Der tzauptmann öffnet Euch, wenn Ihr's bc^
gehrt.
Vielleicht ist solch ein Einlaß uns vonnoten,
Wenn tanb der König, unser hoher Herr,
Gaiccran.
Manrisjucz.
Ihr habt die Wahl. Folgt jetzt nur diesen
Vielleicht lommt alles besser, als man glaubt,
Diener.
Des Königs Majestät!
<zu den Ltünden, «u< die Mittcltür zeltend,.
Nnr hier hinaus!
<Zu den Tiencrn,!
Und ihr setzt diese Stühle an die Wand,
Nichts soll ihn mahnen, daß man hier getagt,
Königin
Es wankt mein >lme, und mir sttht niemand bei! Die Kraft war mit der Sitte sonst vereint,
Doch wurden sie in jüngster Zeit sich sciud.
Die Kraft blieb bei der Iugcud, wo sie war,
Schritte
Die Kraft entfloh, doch treulich hielt die Sitte,
Gaiccion haben sich duich die Mitteltüi entjcrnt,)
Könin,.
scharf.
Laß ihn am Zügel führen nach Toledo,
Dort stellt ihn Ruh' als beste Heilung her.
Ich selber will an meiner Gattin Seite.
In ihrer Kutsche mich dem Volle zeigen,
Auf daß es glaubt, was cö mit Augen fieht,
Daß abgetan der Zwist nnd die Zerwürfnis,
Nur kahle Wand und schweigendes Gerät,
hier haben sie vor tnrzeni, scheint's, getagt.
Allein was soll das Grübeln und Betrachten;
Gut machen heißt es: Damit fang' ich an,
hier geht's hinein zu meiner Frau Gemächern,
<Ei nähert sich dci Teitcntür lecht«,!
Allein die Tür verfperrt! — holla, da drinnen.
Der König ist's, der Herr in diesem Hans,
Für mich gibt's hier kein Schloß und leine Tür.
König.
Versperrt ihr euch?
Kllmmcrfran.
Die Kön'gin, Majestät —
Tie innre Tür auch hat sie selbst verschlossen.
König.
Ich sei zurück und lasse sie entbieten —
Vielmehr sagt' bitten, wie ich's jetzt gesagt.
König
Dn hoher Sitz, die andern überragend,
Gib, daß wir niedriger nicht sei'n als dn,
Das Maß einhalten des, was groß und gnt.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515