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436 Ein Bruderzwist in v
Haxptmann
llein Cchwcrt halb ,sz°l!sn,.
Mir das? Ver hat gesprochen?
s>,writtl Toldllt
Mit Guust: hat er doch recht, hier dieser Mann,
Obgleich ein Luth'rischcr nnd «iiäieuleuguer,
Gefochten hat er in der heut'gen Schlacht
Wie einer, der gedenkt des ew'gen Heils.
Und ob ich gleich als rechter «atholik
Verdammen mus;, was seine Pred'ger lehren,
Im Lager hier sind alle Tapfern Brüder,
lind soniit meine Hand,
<cin Gleichci tuend».
Freuud nnd Vrnder!
Auf ja nnd nein!
Papst nnd Num!
Wir alle
Hört Ihr?
Namrc.
Laßt nnr!
Geschrei <>,„ Hm!crg>'n„t>c>,
hoheifa! Nie Iigcnner!
durt stohendl-n Mailrte,!»cl^ltc, N!us,l und länzei n?!,«>n
^n heil'ger Gott! l>in ich ini Ehristenlager,
Und dient katholischen Fürsten dieses Heer?
Namcc,
Wenn !3nch das kränkt, seid N.whlgcinnt,
Tas Lager luird Ench fürder nilltt niehr ärgern.
Ihr seid nach Prag berufen, wissen wir,
2er Kaiser sieht Luch hier nicht allzngern.
^ann reist Ihr ab?
ÄIrsrl.
Weun'B meine Pflicht erheischt,
Tie ke^ inesNiegZ mir Prag bis jeht bezeichnet.
Ter ^cclenhirt gehört in seinen Sprengel,
Mm«.
Und ist Vn'r Sprengel hier im Lager? Neustadt,
Neustadt uud Wien, twrt leuchte Luer Licht.
Ihr seid hier schuld au maulln-iu Schief' und
Argen,
Seht Eure Meiuung durch nud siihrt den ssrieg Als eine Vallsalirt nach 'nem s'niadcnort,
','lVdüdem, daß wenig Guad' in Enrem Tnn.
Nie ihm bereit ans den gctrcnen Lande».
Nuch ist zurzeit ein andres Negimeut.
Mathias, dieses Lagers Fürst nnd Führer,
Er fand den Riulweg nicht der andern Flücht'»
gcn,
lind die Erzl,erze,ge, die Ihr berieft
Aus Grätt und ^vien, zu eiuem Natfchlag heißt
Sie sind im Lager, treteu iu sein ?lmt
Und werden Cucrm Flüstern wenig horchen.
Kiesel.
Ob Ihr beleidigt mich, es sei kerziehn.
Allein um aller heil'gcn willen, sagt,
Was von Erzherzog Mathias Euch betanut.
Bekannt, das; nichts bekannt. Er ist nicht hier,
Ob nnn in Wien, ob — hoffen wir das beste.
Euch fei geuug- im Lager ist er nicht.
Trum reist uu> ad, weun Ihr nicht vorher noch
Und die dort »ahn, wollt Euer heil versuchen.
Stellt euch in Ordnung! Nie Erzherzoge.
Maximilian
Die Wege rütteln, wie das böse Fieber.
hat noch uou unserm Bruder nichts verlautet?
Gott segne euer» Eintritt, edle Herrn!
Nlcscl llich z,,^lz!^„t>>,
Tn hcil'gcr Gott!
Leopold
Namee!
Nnmee iz» >h„, !rc,e„b).
Erlauchter Herr!
Leopold.
Es steht hier schlimm, und doch, bedenk' ich's
rccht,
Möcht' ich fast sagen! gut. Sie haben Pläne.
Las Lager hier, ich fürchte, löst sich nuf,
hast du versucht, ob eiu nnd andre willig,
Äei uns zu diene,, im Passauer Heer?
Vci zwauzig Führer.
Ramcc.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515