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492 Libussa.
Ticsclbe, die ich gab? Sie fehlt!
Viwüy.
Er I>U sie,
Lil'ufsll.
Und ihr, ihr überließt — ?
Viwoy.
23 war der Preis,
Lilmff».
habt Tank! — Der Mann ist klug; wohl edel
anch:
B>ii>,i nnch von der ^verbung dieser Toren,
Erinnert mich an meinen Dank und hat,
Was ihn als Gegenstand des Danks bezeichnet.
Wo ist der Mann? Vringt her ihn!
Lnpal.
Er ist fern
Den Sl^iedsprnch kaum getan, war er uc»
schwnndcn.
Wohl also stolz auch, Gut, ich liebe Stolz,
Zumal, wenn er in eigner Höhe sucht
Tvu Maßstab, uicht iu fremder Niedrigkeit,
Verschmäht er meinen Tank? Ich will ihn sehn!
Laftlll.
Doch erst entscheide, Fürstin, uusern Anspruch,
Litmjja.
halb habt ihr nur erfüllt des Spruches Sinn,
Verboten ward, zu teilen, ihr teilt mit
An einen Fremden, was euch ward zu hüten,
hinzuzufügen galt's, was man verlor,
Ihr aber, statt des Ganze», bringt den Teil,
halb habt ihr uur erfüllt, drum halb der Lohn,
Werbt wie bisher uud bleibt an meiuem Hof.
Wir sind betrogen.
Tomaslav.
Viwoy.
Sagt' ich's nicht?
Lcr erste der Ttrcitcudei!
Meiu Necht!
Ich will mein Necht, O, wäre hier ein Man»,
Ncr ernst entschiede, wo es geht um Ernstes.
Mehrere
lmit Tom^wu und Viw°y>,
Ialvohl: ein Mann, ein Man»! Da lärnien sie
Und haben, fühl' ich, recht. Es schli ein joli!.^r.
Ich kann nicht hart sein, weil ich selbst mich achte.
Den Zügel führ' ich wohl mit weicher Hand,
Noch hier bedarf's des Sporns, der fcharfe»
Gerte,
Wohlan, ihr Herrn, ich geb' cuch einen Mann,
<Tll die ^'!,>t»ll'„ ,,.,l,cr tic!cn,>
Glaubt ihr von cuch die Äicdc? Dermal nicht,
?n diinlst dich tlnger, als Libnffa ist?
Ich will dir zeigen, das, dn dich belrogrn,
Ne,n Fischer gleich wirfst du die Angel ans,
Willst ferne sieyn, l'llan^rnd deinen »öder.
^idnfsa ist lein Fifchlein, das man fängt.
Gewaltig, wie der fürstliche Delphin,
>ic,,V >>>! die Angel dir zufamt der ^eine
Da zeig denn, ob du fchwimmen tn,inst, nniu
F'fcher.
<I» dem Volle,!
Der schlichte» soll uud richten hier im Land
Und nahe stchn, wohl etwa nächst der Fürstin,
Ich habe lang zu cnch Verminst gesprochen.
Noch ihr bliebt tanbi vielleicht horcht ihr dein
llnfinn,
Ob scheinbar oder wirklich, gilt hier gleich.
Seht hier das Noß, denselben weißen Zelter,
Ner mich nach Budcsch trug au jeuem Tag,
Ta ich, nach ilräntern suchend, sa»d die Krone.
Wo sich die Wege teilen in den Walo,
Dort laßt den Zügel ihm uud folgt ihm uach,
Und wo es hingeht, suchend seinen Stall
Und früherer Gewohnheit alte Stätte,
Nort tretet ein. Ihr findet einen Mann
In Pflügcrart, der — da es dan» wohl Mit«
tag —
A» cuiem Tisch vo» Eise» tafelnd sitzt
Und einsam bricht sein Vrot, Den bringt zn mir:
Nas ist der Mann, den ihr und ich gesncht,
^öas jetto leicht nnd los, das macht er fest.
Und eifern wird er fein so wie sein Tisch,
Um euch zn bändigen, die ihr von Eisen,
Die Luft wird er besteuern, die ihr atmet,
Mit seine»! Zoll belasten encr Vrot^
Der gibt cuch recht, das Necht zugleich und
Nurecht,
Uud statt Vernunft gibt er euch ei» Gesetz,
U»d wachsen wird's, wie alles mehrt die Zeit,
Vis ihr für euch nicht mehr, für andre seid,
^enn ihr dann llagt, trifft fclber cnch die Klage,
lind ihr denkt etwa mein nnd an Libnfsens Tage,
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515