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Libussa.
Und d '^uuocl, >v>nst du INI-!!!, iu meiner Macht,
Als Zeuge nur die Luft »ud jene Vnnine,
Die Tat war ehrfurchtsvoll, doch die Gedanken,
E,e ln>l>>'u >li,,^ e>isc>, an dir gesündigt.
Als ich aufs Pferd dich hob, bei jedem Straucheln
>>, >.'„!, da j,,Mt' ich deine Nähe,
Den unberiihrlc,! Leib hab' ich berührt i
I>>, lucisi, wn- u>ar,i! die Pnlse deines Lebens,
Und wer dich freit, wer dich uon da,inen führt,
Ich w,',d' >!mi lüi-,,-,,^ ?n dist nur der ziveite,
T.u Vurschmact deines Glücks hab' ich gefühlt,
Llbujsa.
Ich loerde zürnen, wenn du achtlos sprichst,
Plimislllus.
Nu ;ürust ia schon und hast gezürnt, undStrengc
Ist all dein Wesen, bis ans jenen Tag!
Na warst dn mild und lebst mir so im Herzen.
Als nun der Augenblick der Trennung kam,
Von der ich mir den besten Teil geraubt:
Das Kleinod, das der Jungfrau Schmuck uud
Zier,
Das Smudild ei'stt'r, ahnender Begegnung.
Jetzt ist es leine Kette mehr, die bindet,
Uud anlegt mn der Hcrri,i schlanke Hüften. Nis jener kommt, der bindet ihn »nd löst
lind dem ich weiche, wie einst aus dem Leben,
Lilnissa.
Bleib hier! Ob stolz, sollst du mir dienstbar sein.
Leg an den Gürtel, hier an seinem Platz,
Und loch dem, der ihn noch nach dir berührt!
Ihr aber, die gewärtig nieiucs Winks,
herbei! Und seht, was ihr begehrt, erfüllt,
Mägde, Wladilen und Laodleute treten ein.
Lllmffll
Ihr aber helft ihm, er ist ungeschickt,
Primisllliiö.
Ich ziltrc ja.
Libussa.
Nun denn zum letztenmal!
Ihr andern, die besorgt um cuern Freund,
Er ist hier sicher. Er ist mein Gemahl,
Nicnt ihm wie mir, wenn nicht noch mehr als
mir.
Nenn ich, ich dien' ihm selbst als meinein Herrn.
Ich neige mich, folgt eurer Fürstin Beispiel.
<Indem sie PlimMcms' Hnnd ergreif! und halb da« Knie
Fünfter Auszug.
ss,n l'mtt'rgriinde zwei Wliadc 3!b»,ins, di? ein breite«
von ol!,'>um>'i,V,i ,'>,',,',„! I,n^V°r>irunde rechts ein Stuhl
Wlasta.
Ist eure Fürstin wach?
Toblümilll.
Ach, Wlasta, du?
Wlllstn.
Uud ist sie hergestellt uon ihrcin Siechtum?
Toliromila.
T^r Äulaß war so schöu, uud der Erfolg
Vegüiclt fo überhoch, daß etwas Schwäche
Schon als Erinnrung selber ein Genuß,
Wlllsta.
Ihr habt euch hier recht ländlich eingerichtet.
Tübrumilll.
Der Fürst durchzieht das Land, und seine Gattin
Folgt ihm auf jedem Schritt, so daß zurzeit
hi^r dni'e Hütte unser KöuigZschloß. Wlllsta.
Und seid beschäftigt auch, O Dobromila!
Nn legtest kaum die Spindel aus der Hnnd.
Ihr seid hcrabgekommeu, gute Mädchen!
Dobiümilll.
Wir sind vergnügt.
Wlllsta.
Ich aber bin es nicht.
Mir widert der Befehl aus niederm Muud
Drum ging ich zu den Schwestern deiner Frau
Auf Wischehrad. Zwar wohut dort Langeweile,
Doch dient man gern, wenn Hoheit heischt dcil
Dienst,
Kann ich Libussa spreche»?
Tobrouulll.
Schan, sie selbst!
Llbusfll.
Ah, Wlasta, du bei uns! Was führt dich her?
Wlastll.
Libussa, hohe Frau!
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515