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Robert, Herzog von der Noimandie, 533
Mortaigne.
Sollen wir denn also nicht ebenso klug sciu
als der Storch? — Hat nicht König Heinrich mit
nun, sie gelaust zn haben! — Tollen wir dein
Manne, der uns schon einmal hintcrgauge,,, noch
Lllnlastcr.
So arg wird's wohl nicht sein!
Mültaigne.
Glaubst du, nm diesen Fleck Landes, den wir
ohnehin nicht Macht genug haben zu b>'s'l,>n, ^.
erobern, habe König Heinrich ein so großes
hinauftreiben aus den Ländern, die sein reckt-
mäs',i,,^ Cigentum sind, er sürchtet die Liebe
der «Hugläuder gegeu Robert, sein Necht, seine
wohl auf eine leichtere Art geschehen, als durch
einen leeren Fcdcrzug?
Norton.
Wenn es so wäre!
Mortaigne.
Es ist so! — Tuch weg damit! — Kommt,
laßt nus trinken! — Unser Robert!
Lllnlllfter und Norton.
v!r lebe!
Sollte man ihm doch fast wünschen zu sterben.
Nicht einen srohen Tag hatte er, seit er aus
Lankaster.
Nntcr uns, Brüder! Nie Neise unck, d^,,i >^-
lobten Vaude N'ar eben das Klügste uicht, was
der Herzog hätte tun können!
Mortaigne.
Nnqen der kalten llberlegung, wie du; adrr
Robert, ein feuriger Jüngling, mit eui.'r d.ö
zur ^ii'waimerei lebhaften Einbildiingstr,ii! und
Empfindung, voll Turst uail, ^'lne und Ruhm,
von seinem Vater gehaßt, aus seinem Vntevwudc
fast verbannt, wer mag ihn wohl verdammen,
daß er diesen. Schritt, den gefährlichsten von
allen, tat?
lind dann vollends die Vcrpsäuduug seines Mortaigne.
Tas war gefehlt, sehr gefehlt! Aber du kennst
ja Roberten, Wenn etwas seine Phantasie be-
schäftigt. Ruhin und Ehre verspricht, dann führt
er es ans, und wenn es ihm zehn Herzogtümer
kosten sollte.
Lanlllster.
Jawohl, und das ist nicht gut!
Moitaigne.
Tu hättest nicht so gehandelt, und ich — viel-
leicht auch nicht, aber dafür find wir auch keine
Roberte.
Lankaster.
Tu glaubst also wohl gar, daß er recht getan
hatte!
Mortnignc.
zu meistern!
Norton.
Ha, was ist das?
Moitaigne.
Was gibt's!
<Setzt den Becher «cg und steht <ms >
Lnnlnstcr <»,„ F,us!ci),
Ter Necdham reitet ein!
Mortllignc.
Teufel auch! Tcr ist eilig!
Lanlastcr.
Vermutlich schlimme Nachrichten!
Mortaigne.
In Gottes Namen! lTri»».,
Zweiter Auftritt.
Norton.
Needhnm.
Die Vorposten melden, daß sich die Reiterei
des Feindes in Bewegung seNe!
Mllrtaignc.
Gottlob, doch einmal Lrnst!
Lllnlastcr.
Wie mögt Ihr doch so schwal/cn!
Mortnigne.
da ist'Z denn doch besser, ich fechte itzt, da ich
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515