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536 Robert, Herzog von der Normandie,
Nobcrt.
Freude nicht! — Ich sähe euch alle gern heiter!
— Wer weiß, ob wir so bald wieder beisammen
lind, Trinkt, Freunde! — Frühes Wiedersehen!
Lanlastcr
oben!
Wer sprach das?
Lanlnster.
Ich, gnädigster Herr!
Nubcrt.
Wie es Gott gefällt! ,<?wr noch oder dort
Wir habcu nur noch eine H>offnung, und
ist mit uusreu Schwertern,
Nubcrt.
Es ist nicht so arg, als du glaubst!
Ich fürchte
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n', gnädigster Herr!
Stdtgst
Hder
Stadt; wenn
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r uns nickt bald i!nn entgegensetzen, so sind
wir olnic Scliwenstl'cul, verloren,
Nol'crt.
Ich kann es kaum glauben! — Vclesme ist
noch »icht zurück?
Norton.
Nulicrt.
Nein, edler Herr!
Und doch —
O, die Bube»!
Nobrrt.
Ich ließ mcineni Bruder eine freuudschast-
liche Zusammenkunft vorschlagen,
Martaigne.
LZ wird nichts nüy>'n.
Ich tue, was die Bruder- und die Menschen-
Pflicht uon mir veNnugt,
Murtllissne.
Ihr tut mehr, gnädigster Herr, Ihr tut
zu uiel!
Nulirrt,
Wenn mein Bruder deu Vorfchlag cnunmmt,
fo hosse ich, soll alles bald geendigt sein. Um dl'ö ,V,,UUN-Ic' !!,'illen, g^ht nicht zu Lurenl
d!
Nodcrt.
Bru er!
Morlaigue!
hört, was er sagt, gnädiger Herr, gcht nicht!
Nobrrt.
Wie, auch du, 3!oger, der du sonst immer zmn
Vergleich rietest?
Lanlnstcr,
Gott weiß es, daß ich nichts sehnlicher als
^l'il'd!'!! nnd "Anosöliuuug !U!,njcl!ei aber Ver-
dreiln'n luäre >o, zu l'in« selchen Znsciiniu^ulunst
zu ratt'u.
lind warum?
Lanlllster.
das Gift! — °
Wie toinüi! o>>.> l^ift hichcr!
Lankllster.
ch durch Gift! —
Schlveig! Nobcrt.
Lanlnslcr.
Verzeiht, gnädiger Herr, ich muß rede»!
Nobcrt.
Schweig, sage ich! <L°n!lls!cr beugt lich I,nt> trüt
zurück,) Köuig Heinrich ist lein Mcncheliumd^r,
Montssommerh.
Aber aller?luschein! —
lNobert,
Uud >venn 5?ciurich selbst den Giftbecher mir
geeicht liäite, winde ich ihm die Schnld incht
beimcsfcn. Mein Bruder hat ein Schwert, er
braucht teiu Gift!
Mortllilyie.
Gnädigster 5)err, durch zwei Jahre habe ich
je zitterte, ich habe dem Tod ins Auge iirl'liät
und zagte nicht, aber itzt fürchte ich alles! Geht
uicht zu Heinrichen!
Nulirrt.
Sind alle meine Krieger Memmen geworden?
Mortlligne.
Führt uus gegen den Feind, uach der Schlacht
sprecht Ihr gewiß nicht wieder so!
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515