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514 von dcr N
Tu bist nicht klug!
cou.
Herr, wenn ich Euch jc treu gedient habe,
wen» Ihr mich je Eurer Gnade gewürdigt habt,
so Hort ans nieine Vitte! — Geht nicht in heiu»
richs Lager!
Nobcit.
So hat sich denn alles verschworen, mir diesen
Schritt so sauer als möglich zu machen? In
jedem Blicke lese ich! gel, nicht! 'Aus jedem
Munde tönt mir ein: Vleib z«rück! entgegen
Herr, laßt Euch erbitten, geht nicht zu Eurem
Bruder, Ihr geht in Euren Tod! '
Ha, was war das! — Tod? — Tod!
3tw,
TaZ Euch gegebne Wort! —
Rolnrt.
Zur rechten Zeit erinnerst du mich daran! —
Fürstenwoit und Fnrstentreue! — Geh, Alter,
und tue, was ich dir befahl; ich tue, was ich
muß! — Tie Pslicht rüst, und ich folge ihrem
I^iuke, wenn auch mein Weg — <2i ichwc!gl pl°i>ll<!,
Freunde! Seid mir willkommen, teure Nafseu-
gcnosscn! Ist alles bereitet?
Vck'ömc.
Ja, gnädigster Herr!
Nobcit.
Mortaigne, hast du deinen Entschluß nicht ge-
ändert, brharrst du noch immer darauf, mich zu
begleiten?
Murlaigne.
Ich war in frohen Tagen an ineincs Herzogs
Seite, ein treuer Freund scheidet im Unglück
nicht! — Ich bitte, erlaubt mir. Euch zu be-
gleiten!
Nubcrt.
Nun gut denn! Neich mir deine Hand,
<Ci schweigt plötzlich,!
Mortaigne.
In Leben und Tode, So ist es, mein Herzog!
Nubcrt
Schäker! — Wer sähe eZ wohl dem rauhen
Gesellen an, daß ei so munter scherzen lanu! — Toch gcnng hicvon! — VclcZme, Ihr bleil't -,n>
rück, und auch Ihr, Montgmnmeni, Lankaster
und Norton, Mau wil!> >'i,ch L,'l>>',,smi!!l'l >Vnd,',i
aus dem ^sicl' d>'o >!0,>i>,.7v »ali^i >'>,ch in,,,.,
und luacht slrenq !,de>' dl's Vetragen enrer Lente,
daß ja den Königlichen nicht Ul'jmin' iimi Zwiste
gegeben wird, — Es würde mir sl-lir >!,,!,,!' ,,'iü
lind nun lebt wohl, ihr Herren! Ans ein l,>aldigl's
Viedcrsehn!
Nort oben! Laxlastcr
'.'.icht
Lanlasttr
Nubcrt.
Ich bitte dich, schweig! Ich weiß, was du
sagen willst! — Ich habe bedacht, geprüft und
muß nun handeln! Lcl't wohl!
Vclcsme.
Herr! (Ei iȟl <ic,) So, und nun geien' >.)!!!>, ^>l'!t
uud schirme Euch mit seinem mächtige,,
— Nnr noch eine Vitte! — Scheu!! nur du'-?
Tuch, schenkt mir es als Andenken an !i,,'i>,>,l
Sonderbarer Mann! — Toch Imr hast du
das Tuch! Nimm es <die Newegung ul>cr>«i>I!i!,! ih„)
und vergiß inen, uicht!
lll^ r sin!» in leine Är,„e,>
Nulion. ! Vater!
Muninummcry. Freund!
')!eedl>«m. > Herr! )
Lantaster. Bleib bei uns, verlaß deine
! Kinder nicht!
Nubcrt c»c!<ch».
Ha, man mahnt mich an den Anilnucl,! L>'l>t
wohl! — Ich muß scheiden! Gott unt euch! 2vir
sehen uns bald wieder!
Nelesme
LllNlllstci (lchrcü).
Er geht!
Norton, Wontssommcr>>, Necdham
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515