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Nobert, Herzog von der Normandie.
nehmt ihr seine Begleiter mit euch und triu!!
in Wallung gebracht, dann wendet alles an, um
Streu niil lliuen -,u l'elommen, — Schmäht ihren
5)erzog — tnrz, lut all^.-, u>n sie aufzubringen,
— Ihr greift znerft zn den ^ch,oerteru und sucht
sie hierher zu treiben, wo ich mit dem Herzoge
mich unterreden werde. Ich kenne Roberts Hitze,
er wird sich seiner L^un' aum'lnuen und in Zorn
geraten. Reizt ihn, wie ihr könnt, bei dem
ersten zweideutigen Hvrn'te, das ihm entsährt,
stürzt iln' mn ^e>ch>v, uder ,l,n her, entwaffnet
ihn^ führt ihn gefangen sort und sprengt im
Sein Heer wird sich bei der ,>,'achricht von seiner
Gefcmgcnnehmnng zerstreuen, ich neljnie Besin
uon diesem Lande, schiiie nach Euglan) zurück,
und die Sache hat ilir !2»de!
Und der Herzog?
König.
Alberne Frage! — (!r ist gefangen!
Hercforu,
Ah, ich verstehe!
»in,,,,.
Nun gut, so schweige! — Teinc Unterhaltung
wird langN'eilig!
Crlaubt mir daher, daß ich gehe, und elic
»och die ^onne in ihr nasses Bette sich scntt,
begrüße ich meinen ,vx'rrn und ilönig auch als
.Herzog uon der Normandie!
Tn bist ein guter Bursche, Heinrich! — Vu
batst inich neulich nm die Äelehnnng mit deu
wütern des vertriebenen Aantasters! — Sie
sollen dein sein!
Hrreford.
Meinen innigsten Nank!
Schlueig und handle!
Hercfurd.
Ich gehe, mein ,<töuig! ^«'gc dafür, daß die Leute hier in dev ^a!n-
, weun der Herzog kommt, Lr ist jälizoiuig'
^ ^>!> s,,!>>,le s^in ^ci,^'elt ,ni>!t, aber sein '.'lugc
ist ü,,r uuei'tniglich' ^ ^eiu Blick ist starr, jo
^ wie soll ich nur s,ige,,' »ur;! es sol! H>.!all,e
in der '.><ähe sein! — Du weiszt meinen AusNag
Halt, noch cins! Bald liäit' ich vergessen! —
stürmt! Ich musi die X'elzogiu und ihr Kino in
meine Gewalt bekommen, sonst bin ich nicht
ruhig! — Nie junge Brüt könnte mir einst so
gefährlich werden als die alte Schlange!
HereforN,
Gut, meiu gnädigster Herr! Sieh zn, ,^eiu>,il!,, iv.is es gibt!
lHeieford al,,!
Köniss.
bracht und dann trotze ich allen Mächlcn der
e uud der Hölle!
Herzog Nobert reitet ein,
König.
Falle! — Icht, z^einrich, geh auf deinen Posten!
— Vergiß nicht, was ich dir sagte! — Mut nud
Treue! —
verlaßt Ench auf mich, mein köuig!
Vierter Auftritt.
Nobcrt
<sicl,t sich rin„3 u„i, dmin zu Lacy»,
Ter 5tönig ist nicht hier!
Lacy.
(5r wüufcht, dasi Ihr ihn hier erwarten
nlochtet!
Nübcrt.
So? — Tu mir doch einer von euch den
dll '.'immandie sei hier und wünsche, ihn zn
zu sprechen.
Rudert <zu L.^y,,
Wie geht's, ehrlicher Alter? hast du dich auch
noch eiuiual ausgemacht, um zu sehen <mtt »„tt'r-
führe! — Mir ist leid, alter Mau,,, ^,s, h„ „,i^,
oou tei,,er liess^leu Seite kennen gelernt hast! —
Es ist weit mit mir gcloninieu!
O mein Herzog Lacy.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515