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',7! Alfred der
Schnell, bewaffnet ench
Mit allein, was der Zufall günstig beut,
^ln Iiabt den elfte» Schritt gewagt, fcid mutig,
Ganz oder gar nie »nißtet ihr fo handeln.
Schnell, eh' die Fliehenden ihre Vrüder fauouclu.
Laßt uns des Torfes ruhige Veloohner
Mit lauter Ttinnuc zu den Waffen rufen,
Erlenut in niir den Graf vuu Tevon, der
Nur Mische» Tod und Tod ist uus die WalN gc
Gelvinu ist es »»»mehr, im Kampfe zu erblasse».
Tal ,„i! ^»rl'd^ Hullr,
Emma.
Eic bleibe» heut auch wieder ewig lange,
Mutter,
Wählt dir's zu lang? ja, ja, ich kenn" dich schon,
>!omm, Euih, n,,illst ein Schälcheil Snppe, Eui>>?
Lmmll.
Ich bin nicht hungrig, mir ist mir sc> wüst,
So leer »nd fclial/ich bi» wohl schläfrig, Matter,
Mutter.
So schlaf! ssomm, leg den Kopf in uicincn
Schoß,
Tu böses Mädchen, Vater brnmuit gewiß,
Naß ich dich fo verhätschle <!>,,',! >ll), Siebenschläfer,
Emma,
Toch ivenn fie kominen, lucckt mich auch gewiß!
Hört Ihr, gewiß!
Muttcr.
Nun ja doch, schlafe »ur,
lCtillc,!
Linma.
Mutter,
Ich werde dich schon wecken,
Schlaf' immer zu,
Emma,
Ich mag »icht schlafen, Mnttcr,
hier Euer Nock reibt mir die Wange wund,
Muttcr,
Laß seh», du Schelm, sind sie nicht beide glatt
Und rot, so wie ein reifes Äpfelchen?
C'i, hast wohl wieder einmal Langeweile,
Nicht wahr? Arbeit zur Hand, du faule Dirne, Emma,
Ich weih »icht, Mntter, doch ich lann »icht
>>>kifen,
Mutter,
Komm, will dir !va> erzälile», die »'>esl>m'ltte
^oni scl,o,,en ^väulein ist noch »icht zn ^'ndc.
Wo blieb ich steh»?
(imma,
l!»d küßte» »nd fich süße Tinge fagten,
Mntter,
Nu, dir zuliebe nl'el'im'nnV ich das^
?a-> ^länleiu also war in rote^ Tucl,
Gekleidet, ganz mit Gold verbrämt —
L'immi,
Ei, Mutier,
Erzählt nur i» der !?>d»u!!l^ wie die beiden
Zusammen iu der L.iube saßen — N»»,
Wie giug's uuu weiter?
Mutter,
Nu, da kosteu sie —
Erzählt doch weiter! Nu, da tosten fie —
Mutttr,
Und drückten fich die Hand,
Emma,
Recht fest, »icht wahr?
Was so»st?
Mutter,
Und küßten sich.
Emma,
Und küßten sich?
Ihr sprecht, das fchickt sich »icltt 2chi,ti ncl''H
denn, Mnttcr?
Mnttcr.
Ja, Vräutigaui uud Braut,
Emma,
Toust nicht? Ach so.
Mütter.
Na trat urplötzlich ein deö Fräuleins Vater,
Sein' Majestät, der »aiser Uo» Tramsuud,
Tramsuuda oder Trabisund, ich weiß »icht.
Ttllrkinüt'ger Nilter uud, will's Gott, L>err
Eidam,
Sprach er, das Mohrenvolk ist vor der Tür,
Ergreifet Eu'r vierschueidigs Schwert und zeigt
Tu gähnst? Nimntt mau so kluge Neoeu aus?
Nu warte, heut erzählt und niemals wieder.
Und sing' dir eins dazu, dein Lieblingsliedche»
Vom edlen Weidwcrk mit Hallo »nd Ingdruf.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515