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Guido Adlers Erbe - Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
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© 2017, V&R unipress GmbH, Göttingen ISBN Print: 9783847107217 – ISBN E-Lib: 9783737007214 Schenkkonnte inweiterer Folgenicht nur seinePositionanderUniversität erhalten, sondern seinenMachtbereich innerhalb derösterreichischenMusik- wissenschaftdurchdiesukzessiveÜbernahmevonÄmternundFunktionenan derUniversitätundauchaußerhalb(AkademiederWissenschaften,Denkmäler der Tonkunst in Österreich, Österreichische Gesellschaft der Musikwissen- schaft) ausweiten. ZuHilfe kam ihmdabei, dass die beiden amInstitut länger dienendenKonkurrenten Robert Haas undAlfredOrel wegen ihrerMitglied- schaft in der NSDAP von der Universität entfernt wurden.52Der einzige am InstitutVerbleibende ausderZeit vor SchenksOrdinariatwarLeopoldNowak (1904–1991), der Schenk durchaus wohlgesonnen gewesen sein dürfte.53Die personelleEntwicklungamInstitut nach1945 erweckt starkdenEindruck, als hätte Schenk alle Möglichkeiten ausgenutzt, seine Monopolstellung für den Bereich der historischenMusikwissenschaft zu sichern.Die ersteHabilitation eines Musikhistorikers unter ihm war diejenige Franz Zagibas (1912–1977) 1944,dersich jedochderMusikderslawischenLänderwidmete,alsokaummit Schenks Interessen in Konflikt geriet; ebenso gilt dies für den stark regio- nalmusikgeschichtlichen Schwerpunkt von Walter Senn (Habilitation 1947). OthmarWesselys (1922–1998) 1958 (18 Jahre nach Schenks Berufung!) und Rudolf Flotzingers 1969 (!) erfolgteHabilitationenwaren die nächsten. Beide waren ausschließlich Schüler Schenks. Ein Habilitationsgesuch von Andreas Liess (1903–1988), der noch bei Adler studiert hatte, lehnte er ab.54Die 1952 erfolgteHabilitation vonWalter Graf (1903–1982) fiel in denBereich der ver- gleichendenMusikwissenschaft, stand demnach ebenso nicht unmittelbar in KonkurrenzzuSchenk.EinezweitehistorischeLehrkanzelwurdeerst 1972, im JahrnachSchenksEmeritierung,eingerichtetundmitFranzZagibabesetzt.Der ersteOrdinarius amWiener Institut nachder Emeritierung Schenks, der kein direkterSchüler Schenkswar,warGernotGruber,der1995berufenwurde. Auch aus dieser kurzen Übersicht über die Nachkriegsentwicklung wird deutlich, wie weitreichend der Einfluss Schenks auf das Fachwar. Und damit gration–Exil–Kontinuität11),S. 157–309,hierS. 208f.–,aberauchfürdieKommissionzur WiederverleihungderPrivatdozenturanAlfredOrel.Vgl.AT-OeStA/AdRUWFuKBMUPA Sign10AlfredOrel, fol. 92–93. 52 Orelkonnte zwar vorGerichtdurchsetzen,dass ernur„ausgetretenerParteianwärter“und dieLöschung seinerLehrbefugnis demnachnicht rechtsmäßigwar; allerdingsverhinderte SchenkineinerdiesbezüglichenKommissionssitzung(17. Juni1948)dieWiederverleihung derLehrbefugnisu.a.mitderBegründung,dassmandiesenurfachlich„unentbehrlich[en]“ oder „besonders erwünscht[en]“ Dozenten wiederverleihen würde. Vgl. AT-OeStA/AdR UWFuKBMUPASign10AlfredOrel, fol. 92–93. 53 Immerhin ist seine Stellungnahme zur Nachkriegsuntersuchung um den Fall Schenk die einzige, die diesem kein Naheverhältnis zur NSDAP unterstellte. Vgl. AT-OeStA/AdR UWFuKBMUPASign10Schenk, fol. 95–96. 54 Vgl.ErwinRatz’StellungnahmeZumFallSchenk (AT-OeStA/AdRUWFuKBMUPASign10 Schenk, fol. 75.) ClemensZoidl58 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Guido Adlers Erbe Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
Titel
Guido Adlers Erbe
Untertitel
Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
Herausgeber
Stefan Alker-Windbichler
Murray Hall
Markus Stumpf
Verlag
V&R unipress GmbH
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7370-0721-4
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Political Science, National Socialism, Nazi-looted, musical life, provenance research, Nationalsozialismus, NS-Raub, Musikleben
Kategorie
Kunst und Kultur
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