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28 Das Quadrat etc. — Die Teilungen des Dreiecks, Sechsecks u. Achtecks.
Das Quadrat und seine Teilung. (Tafel 9 u. 10.)
Das regelmäfsige Viereck oder Quadrat mit seinen gleichen
Seiten und Winkeln ist eine allgemein vorkommende Grundform. Es
kann auf vielerlei Weise in Einzelfelder geteilt werden; die Haupt-
anhaltslinien hierfür sind die beiden die Ecken verbindenden Schrägen
oder Diagonalen und die beiden die Seitenmitten verbindenden
Geraden oder Transversalen. Wo das Quadrat geteilt wird behufs
Bildung von Decken, Fufsboden und ähnlichen Dingen, erscheinen
häufig der Umfassung entlang laufende Friese. Fast stets wird ein
gröfseres Mittelfeld beibehalten, welches wiederum als Quadrat, gleich-
liegend dem äufseren, oder über Eck gestellt, oder als Kreis, Acht-
eck u. s. w. sich darstellt.
Den schematischen Einteilungen der Tafel 9 folgen die reichem
Figuren der Tafel 10, die sich beispielsweise für Decken eignen und
zum Teil auch bekannte vorhandene Decken wiedergeben.
Tafel 9,
I —15. Die einfachsten Felderteilungen des Quadrates.
Tafel 10.
1—8. Reicher entwickelte Felderteilungen des Quadrates.
6. Deckeneinteilung einer Nürnberger Weinstube. Modem.
8. Deckeneinteilung aus dem Palaste Massimi in Rom. Von
Baldassare Peruzzi. Ital. Renaissance. (Letaroully.)
Die Tei lungen des Dreiecks, Sechsecks und Achtecks.
(Tafel II u. 12.)
Nach dem Quadrat sind die in der Ornamentik am häufigsten
vorkommenden regelmäfsigen Vielecke das Sechseck und Ackteck.
Seltener finden sich aus naheliegenden Gründen das Dreieck, Fünfeck,
Zehneck und Zwölfeck, während die übrig bleibenden regulären Poly-
gone kaum zur Anwendung gelangen. Hin und wieder erscheinen auch
die halbregelmäfsigen Vielecke. Dieselben entstehen, wenn die Ecken
eines regelmäfsigen Vielecks derart abgeschnitten werden, dafs die
entstehende Figur abwechselnd kürzere und längere Seiten aufweist,
deren Enden aber alle wieder auf einem Kreise liegen.
Diagonalen und Transversalen, sowie Linienzüge nach Art der
Stemvielecke sind die nächstliegenden Hilfslinien für die Einteilung
der regelmäfsigen und halbregelmäfsigen Figuren.
Um die Einteilung für Profile und Friese auf Gehrung richtig zu
erhalten, sind die betrefienden Winkel zu halbieren, wie das die
Figuren zeigen.
Tafel II.
I—8. Die bekanntesten Felderteilungen des regelmäßigen Achtecks
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur