Seite - 559 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Bild der Seite - 559 -
Text der Seite - 559 -
533 Gemeine Figuren.
7—8. Der Adler,auffliegend; dieFänge gespreizt; dieSachsen
(Flügelknochen) einwärts gebogen; der Kopf meist nach rechts
gewendet; der Schnabel offen; die Zunge ausgeschlagen,
öfters mit Hacken; der Schweif ornamental verlaufend. Haupt-
farben schwarz, rot oder gold. (Heraldische Adler vergleiche
Tafel 53.)
9. Die Gans, wie der Schwan mit zurückgebogenem Hals. Silbern
oder schwarz.
10. Amseln und Lerchen, meist gestümmelt, d. h. der Schnäbel
und Füfse beraubt, erstere schreitend, letztere auffliegend. In
der französischen Heraldik als Merlettes und Alouettes
häufig.
11. Der Delphin, steigend, häufig mit Rückenkaram und orna-
mentalem Schwanz.
12. Barben, zu- oder abgekehrt steigend, häufig auch
schwimmend (quer gelegt), belebt oder abgestanden (mit
geschlossenem oder offenem Maul).
13. Die Schlange, sich windend oder wellenförm ig steigend
oder geringelt, von Farbe silbern, blau oder grün.
Weitere häufig vorkommende Tiere sind der Hirsch, der
Wolf, der Bär, der Fuchs, der Stier, der Hahn, der
Rabe, die Taube, der Storch, der Kranich, der Pelikan,
der Krebs, die Meermuschel u.a.m. Auch einzelne Teile
von Tieren sind nicht selten, so der Flug (Flügel), Köpfe
und Klauen.
Die menschliche Figur wird ganz und in einzelnen Teilen
heraldisch benutzt; als Beispiel seien angeführt:
14. Das Triquetra, 3 Beine mit gebogenem Knie regelmäfsig um
einen Punkt verteilt. (Die Figur findet sich bereits als Ab-
zeichen auf antiken Schilden, wie griechische Vasengemälde
zeigen.)
15. Der Mohrenkopf mit Ohrring und Krone.
16. Der Mönch, mit ausgespreizten Armen. (Unter anderem als
Wappen von München, sog. „Münchener Kindl".)
Aufserdem: Engel,Heilige, Gottheiten, Narren,Jung-
frauen, Ritter, Könige, wilde Männer, dann Arme,
Hände, Beine, Rümpfe, Schwurhände u. s. w.
Von Pflanzen sind zu erwähnen:
17. Die Linde, ausgerissen, mit wenigen Blättern. (Ähnlich
der Fruchtbaum, die Eiche, die Tanne.)
18. Der Eichenast, knorrig, mit wenigen Früchten und Blättern.
(Ähnlich dürre Äste, brennende Äste oder Brände u. s. w.)
19. Die Rose, als Rosette stilisiert, einfach oder doppelt, fünf bis
achtteilig, von Farbe rot, golden oder silbern.
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur