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BC4 Gemeine Figuren — Helmformen.
Steigend: die gewöhnliche Stellung der Tiere im Wappen, die
nicht weiter gemeldet wird.
Wachsend: wenn eine Figur zur Hälfte hervorragt.
2. I. gestellt: 3 Figuren stehen
2. 2. I. gestellt: 5 Figuren stehen J^
1. 3. I. gestellt: 5 Figuren stehen •
2. I. 2. gestellt: 5 Figuren stehen u. s. w. u. s. w.
Helmformen. (Tafel 286.)
Zur Zeit der ältesten Heraldik bildete der Schild allein das
Wappen Und auch späterhin bis heute genügt derselbe zur Darstellung
des AVappenbildes. Zu einem vollständigen Wappen gehört jedoch
auch der Helm mit der Helmzier. Hin und wieder, speziell auf
Siegeln, wird auch der Helm mit seinem Kleinod für sich allein als
Wappenzeichen benutzt. Wie nun aber nicht alle Gebrauchsschilde
sich zu Wappenschilden eignen, so sind es unter den Helmformen
nur einige wenige, welche eine heraldische Berechtigung haben; es
sind dies die eigentlichen Turnierhelme. Es kommen 4 Formen in
Betracht. Die älteste ist der Topfhelm, wie ihn Fig. I zeigt. Ihm
folgt der Kübelhelm, unten zylindrisch, oben abgestutzt konisch,
auf den Schultern aufsitzend, veranschaulicht durch die Figuren 2—4.
Dem Kübelhelm schliefst sich an der Stechhelm (Fig. 6—9), ele-
ganter als der Kübelhelm und sich mehr der Kopfrundung anpassend,
mit horizontalem Spalt zum Durchsehen. (Fig. 5 zeigt eine Zwischen-
form von Kübel, und Stechhelm.) Die späteste heraldische Helm-
form ist der Spangenhelm oder Rosthelm (Fig. lO—11). Der-
selbe schliefst sich der Kopfform noch mehr an als der Stechhelm.
Der Sehausschnitt ist zu einer breiten Öffnung erweitert, welche mit
aufrechten Spangen vergittert wird (Spangenhelm), wozu auch Quer-
vergitterung treten kann (Rosthelm). Der Visier heim (Fig. 12) und
andere Helme, wie der Burgunderhelm, sind unheraldisch und kommen
selten an Wappen vor.
Der Topf heim gehört im allgemeinen dem 13., der Kübelhelm
dem 14., der Stechhelm dem 15. und 16. Jahrhundert an; der
Spangenhelm ebenfalls den beiden letztgenannten Jahrhunderten. Die
ersten 3 Helmarten bezeichnet man als geschlossene, Spangen- und
Rosthelm als offene Helme.
Tafel 286.
1. Topfhelm aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts; Berliner
Zeughaus. 30 cm hoch.
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur