Seite - 59 - in Handschriftliches Kochbuch - Anno 1818

59 Krapfen von der Germm Erstlich, nihm ½ Mund=Mehl, stelle es in ein warmes Zim- mer, das es Warm wird, hernach nim 1 seitl guten süssen Ramm, lege ein Nußgroß bröckl Schmalz darein, laß es Lab werden, nehme 2 Eß=löfl voll Germm, thue es in das Mehl, schlag ein ganzes Ey und 2 Tödter hinen, salze es, rührs unter ein ander, hernach Güße den laulichten Ramm hinein, wann er soll zu weich sein, so laß ein wenig Ram ste- hen, und schlage ihn, bis er blatern giebt, alsdann thue ihn auf ein mit Mehl bestreutes Brett, richte den Taig darauf, walge ihn halben finger dick aus, fühls mit Ein- gesottenen, schlag den andern halben Teig drüber, stich mit- tere Krapfen aus, lege sie auf ein mit Mehl bestreutes Tuch, welches auf ein Bret muß gelegt werden: drick es zu, laß zur helfte gehen, Bache es Langsam, must es aber umgekehrt Einlegen, und zudeckter Bachen, so bekommen sie schone weise Raifeln, ist guth : Weichsel Koch. Mann nimt für 4. Persohn 1 Ey groß Schmalz, und so vill Butter treibe es schön flamig ab, schlag 3 Eyerdöter drein, eins nach den andern, verrühre es guth, so eben 3 ganze Eyer, ein Handvoll gröblich gestossene Mandl darein gerührt, und von 1 xr Semmel, die zuvor abgerieben, und in süssen Ram gewaickt sein muß, ein wenig ausgedrückt, und darein gethan, guth verrühret und gezugert, hernach beschmire ein Reindl mit Butter, richte die fühl hinein, besteck es mit ausgelösten Weichseln, dann