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Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
Seite - 62 -
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62 III. Das Wiener Handwerksordnungsbuch diese Veränderungen fanden jedenfalls noch im 15. Jahrhundert statt. Ab fol. 190 ist ein deutlicher Handwechsel bei der Foliierung bemerkbar, die Zählung erfolgte wohl schon im 16. Jahrhundert, es wurde die moderne Form der arabischen Ziffern verwendet. Diese Hand zählte bis fol. 208 weiter; mit fol. 210 (fol. 209 fehlt) erfolgte ein erneuter Wechsel, wobei der ab hier tätige Schreiber den Kodex bis zum Ende durchzählte. Bei der Blatt- zählung sind also verschiedene Ausbaustufen der Handschrift erkennbar. Auch wenn der Papierkodex wohl schon von Anfang an weitgehend im heutigen Umfang existierte, wur- den bei der Anlage zunächst nicht alle Blätter durchgezählt. Je nach Bedarf ergänzte man schließlich die Foliierung, vor allem dann, wenn auf dem betreffenden Blatt Ordnungen eingetragen wurden. III.4. Schreiber und Schrift Wie bereits erwähnt, wurde der Grundstock der Handschrift durch den seit 1429 amtierenden Wiener Stadtschreiber Ulrich Hirssauer angelegt. Alle Ordnungen, die vor dem Anlagejahr 1430 erlassen worden sind, stammen mit großer Wahrscheinlichkeit von der Hand Hirssauers344. Die betreffenden Texte des Grundstocks finden sich auf fol. 1r bis 11v, 13r–v, 15r bis 17v, 20r–v, 22v bis 24r, 26r bis 27r, 29r bis 31r, 33r bis 34v, 36r, 37v, 39r, 40r, 41r–v, 43r–v, 45r, 46r, 47r bis 48v, 50r bis 51r, 52r, 53r–v, 55r–v, 57r, 58r–v, 60r–v, 62r–v, 64r, 65r bis 66r, 67r, 68r bis 70v, 72r bis 73r, 75r bis 76r, 78r bis 79r, 80r bis 83r, 84r, 86r–v, 88r–v, 89r, 90r bis 91r, 92r bis 93r, 94r, 95r–v, 97r–v, 99r bis 101r, 103r–v, 105r, 106v bis 108v und 110r. Wie anhand der zwischen den einzelnen beschrifteten Blättern zunächst freigelassenen Leerseiten zu sehen ist, legte Hirssauer den Kodex von Anfang an als eine auf lange Nutzung und entsprechende Nachträge ausgelegte Gebrauchshandschrift an. Er gruppierte Ordnungen eines Gewerbes – oder mitunter von verwandten Handwerken – zusammen und ließ danach mehr oder weniger viele Seiten für etwaige Nachträge Platz. So sind beispielsweise die vor 1430 entstandenen Ordnungen der Schneider von fol. 15r bis 17v versammelt, danach ließ Hirssauer zwei ganze Blätter mit Platz für spätere Ein- tragungen frei. Offenbar entschied er je nach Größe des betreffenden Gewerbes und der damit verbundenen Wahrscheinlichkeit für die Ausstellung neuer Ordnungen, wie viel 344 Vgl. dazu auch die Beispiele für Hirssauers Hand bei Uhlirz, Quellen 44, die der im Grundstock vorzufindenden Schrift sehr ähneln. Abb. 2: Ein typisches Beispiel für die für die Anlage des Grundstocks verwendete Bastarda. Die Schwellschäfte, die Schlaufen bei b oder d und die typische g-Form sind ebenso gut zu erkennen wie die auf eine höhere stilisti- sche Sorgfalt hinweisende Unterscheidung von breiteren Schatten- und feineren Haarstrichen, zum Beispiel bei t oder bei h. HWOB fol. 16r (Ordnung der Schneider, 1419).
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Das Wiener Handwerksordnungsbuch (1364–1555)
Titel
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
Untertitel
(1364–1555)
Autor
Markus Gneiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20418-3
Abmessungen
17.3 x 24.5 cm
Seiten
674
Schlagwörter
Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
Kategorien
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