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Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
Seite - 234 -
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234 VI.2.Edition Der schustèr rechta Anno Domini millesimo quadringentesimo vicesimo secundo des sambstags vor sand Thamanstag kòmen fùr den rat derb statb ze Wienn die maister die schùstèr gemaink- lich zec Wiennc und legten da fùr ettlich geprechen, die in an irm hantwerch anligund wèrn. Darauf habent die herren des rats der stat ze Wienn alle ire recht, so dieselben schùster gehabt habent, fùr sich genomen und die aigentlich geneinander verhoret und versehenund indarumbainordnunggemacht, dabey es furbasbeleiben sol. [1.] Von erst es sol sich niemant under dem hantwerh des newn schùchwerchs hie zu maister setzen, er pring dann ee urkund oder kuntschaft, von dann er komen ist, oder er beweis eshievordemratmit erbern lewten,daser sichdaselbs frumkleichunderberleich enthalten und seined lerjar von seinem ersten maister gantz ausgedint hab, doch ob er desynner lanndesbeekomene mùgundobderselb sein lermaisternoch in lebensey. Item er sol auch ain eelich hausfrawn haben und in sullen die vier beschawmaister, die dartzù gesatzt sind, versùhen, ob er desselben hantwerichs maister mùg gesein oder nicht. Ist denn,daser fuglichdartzù ist, so sol ervordemratgehorsamundseinrechtikait tunund burgerrecht gewinnen. [2.] Item es sullen auch die egenan(ten) maister gemainklich under in erwellen und setzen ir zechmaister,dievondemrat sullenbestèttf werden;dieselbenzechmaister sullen denn alle moneyd under in erwellen vier beschawmaister, die all moneyd ainsten umb- geen in der stat und vorsteten von werchsteten zu werchsteten und an markchtègen auf das Schuchhaus3 und alles schuchwerch beschawn, ob es gerecht und gùt sey. Und welh schuchnichtgerechtgefundenwerdent,die sullen synemenunddemburgermaister ant- wùrten [20v] zu der stat nùtz und sol dem richtèr sein wanndel davon gevallen lassen; dennoch sol man den, bey dem solh unrecht schùch gefunden wurden, pùssen nach des rats erfindung. [3.] Item es sol auch kain schuestèr von dem andern nicht schùch kauffen noch schuch furkauffen und man sòl auch nindert anderswo, weder haimlichen noch offen- lichen, schùch vail haben noch verkauffen denn nùr auf dem Schuchhaus und yeder maister in seinenworchstetenburgern, gestenundmeinkleich zu irnnotdurften. [4.] Itemwernewschùchmacht, der sol auch in irr zech sein. [5.] Item ob sich ain maister von hinne zug und furbaser herwider kèm und maister seinwolt,dersolvonnewndingendesegenan(ten)hantwerhsrechttùn,alsvorgeschriben stet. [6.] Item es sol auch ain yeder maister sein knecht dingen vong der zeit, als er syh setzt, dreytzehen wochen oder hinuber, ob er des an dem knecht stat mag gehaben und nicht darhinder, als das vormalen von alter mit gewonhait herkomen ist, undi sol auch seinenknechten furden tischweinnichtphenniggebeni. 83 aÜberschrift rubriziert. b–b Fehlt in StbR. c–c StbR: daselbs. d StbR folgt: ganntze. e Ursprüng- lich herkomen, b- korr. aus h-, zweites -e- korr. aus -r-. – StbR: bekomen. f StbR folgt: sein oder. g -nkorr. aus -r. h StbR: sich. i–i Gestrichen.AmlinkenRanddanebenvon spätererHand: Delet(um)esthoc ex iussu [danach gestrichen: cons-] magistri civiumet consilii. 3 Schuhhaus, Teil des heutigen Hauses Hoher Markt 4/Landskrongasse 8 (Wien I), seit 1310 nach- weisbar und seit 1428 in Besitz des Wiener Bürgerspitals, vgl. Karte oben S.145; P     , Hoher Markt 49, 81f.;C     , LexikonWien5156.
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Das Wiener Handwerksordnungsbuch (1364–1555)
Titel
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
Untertitel
(1364–1555)
Autor
Markus Gneiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20418-3
Abmessungen
17.3 x 24.5 cm
Seiten
674
Schlagwörter
Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
Kategorien
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