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Handwörterbuch der Philosophie
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Bewußtsein. sind (als „Erscheinungen", d.), in ihrer Existenz und Seinsbestimmtheit un- abhängig vom individuellen Erleben, vom empirisch-psychologischen Subjekt oder Ich, dem gegenüber sie „empirische Realität", Selbständigkeit des und Wirkens aufweisen (s. Transzendent, Ding an sich). Das B. als Bedingung der Erkenntnis und ihrer Objekte wird vom empi- rischen Idealismus (s. d.) psychologisch aufgefaßt (BERKELEY, HUME, LAAS u. von verschiedenen Vertretern objektiven Idealismus als oder doch als reales B. (s. unten), vom kritisch-transzendentalen Idealismus in der Regel als rein logisches, ideelles als „transzendentale" (s. d.) Voraus- setzung, als etwas Begriffliches, Abstraktes. KANT, der unter B. (bei ihm auch „Gemüt" genannt) die „Tätigkeit des Zusammenstellen Mannigfaltigen der Vorstellung nach einer Regel der Einheit desselben" versteht (Anthropol. I, § 7), vom B. ein „transzendentales" (oder „ursprüngliches") „Bewußtsein meiner als die ursprüngliche „Apperzeption" (s. d.). Dieses B. geht aller besonderen Erfahrung vorher, eine Bedingung derselben und ihrer Objekte (Kritik der rein. Vern., S. 127 f.). Nur dadurch, daß ich das Mannigfaltige der Vor- stellungen in einem vereinigen kann, nenne ich sie meine Vor- stellungen. Der Gedanke: diese Vorstellungen gehören mir zu, heißt: ich ver- einige sie in einem Selbstbewußtsein oder kann sie wenigstens darin vereinigen. Im vereinige die Wahrnehmungsinhalte in einem „Bewußtsein meines Zustandes", im Erfahrungsurteil (s. d.) aber „in einem Bewußtsein überhaupt", d. h. allgemeingültig, objektiv § 20). Alles Erkennbare steht unter den Bedingungen des muß in die Formen desselben (Raum, Zeit, Kategorien) eingehen und ist in- sofern nicht „Ding an sich", sondern „Erscheinung" (s. d.), dabei aber doch objektiv (s. d.), vom einzelnen Subjekt unabhängig. — Als oberste Bedingung des Erkennens betrachtet das „Bewußtsein überhaupt" REINHOLD, welcher folgenden „Satz des Bewußtseins" aufstellt: „Im Bewußtsein wird die Vor- stellung vom Vorstellenden und vom Vorgestellten unterschieden und auf beides bezogen" (Versuch einer neuen Theorie d. menschlichen vermögens, 1789). Vom B. überhaupt ist auch bei S. MAIMON, KRUG, FICHTE u. a. die Rede. Nach COHEN ist der Geist sofern er Wissenschaft erzeugt (Logik, 1902, S. 365; vgl. S. 510). Etwas Begriffliches ist das B. überhaupt nach RIEHL (Der philos. Kritizismus, 1874, II, K. 2 f.), HÖNIGSWALD (Kant- studien, Bd. 13, 1908), RICKERT (Der Gegenstand d. 1904, S. ff.; vgl. Subjekt), A. SETH, REININGER (Philos. des 1911), H. AMRHEIN (Kants Lehre vom B. überhaupt, 1909, S. 89 ff.), welchem es eine zweckmäßige Fiktion ist (D. Philos. des Als ob, u. a. Nach B. KERN ist das „B. überhaupt" logisch der und zeitlose Ausdruck für den einheitlichen Zusammenhang und für die objektive Allge- meingültigkeit von Vorstellungsinhalten (Das Nach E. LAAS gibt es ein empirisches überhaupt (Kants Analogien d. Er- fahrung, § 22), zugleich auch ein ideales, in den Individuen vorhandenes hewußtsein. Vgl. FRISCHEISEN-KÖHLER, Wissenschaft u. Wirklichkeit, (unpersönliches, die Totalität der Erfahrungen, Außen- und Innenwelt fassendes B.). Ein in allen Ichs einheitliches Subjekt metaphysischer Art ist das überhaupt" nach SCHUPPE (Zeitschr. f. immanente Philos., I, 37 ff.), nach
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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