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Österreich-Ungarns imperiale Herausforderungen - Nationalismen und Rivalitäten im Habsburgerreich um 1900
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Seite - 13 - in Österreich-Ungarns imperiale Herausforderungen - Nationalismen und Rivalitäten im Habsburgerreich um 1900

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© 2020, V&R unipress GmbH, Göttingen ISBN Print: 9783847110606 – ISBN E-Lib: 9783737010603 die bedeutsamste Forderung noch stets die nach Partizipation am Imperium ist.11 VieleStudienhabendabeiherausarbeitenkönnen,dassdie imperialen Ima- ginationen einem stetigenWandel unterworfenwaren,was gleichermaßen für dieReicheselbstgilt:DerenCharakterundPolitik lassensichimGrundenur in FormvonTransformationsprozessenbeschreiben.12 ImperialwirddasHandeln dadurch, dass es sich auf ein pluralistisches Reich ausrichtet und damit im Gegensatz zumNationalstaat steht, der ethnischeHomogenität sucht.Und ein weiterer Punkt ist wichtig: ImperialesHandeln ist häufig verschränktmit au- ßenpolitischerDarstellung, denn die eigene Stellung als Großmacht erfordert eine ständigeAnerkennungdurchdiegleichrangigenRivalen. Vor diesemHintergrund ergeben sich die ,imperialenHerausforderungen‘, die das zentrale Interesse dieses Buches bilden:Worauf muss ein Imperium reagieren,umseinenStatusnichtzuverlieren?SeineMachtberuht imWesent- lichen auf vier Quellen, unterschiedlich ausgeprägt und sich gegenseitig be- dingend: Militärische und ökonomischeÜberlegenheit sowie politische und ideologische Gestaltungskraft.13 Stets gilt es, sie zu erhalten und zielgerichtet einzusetzen. Beziehungsweise, aus einer Bottom-up-Perspektive heraus: Wie lassen sich diese Faktoren herausfordern? Letzteres geschieht häufig an der Peripherie, an den territorialen und gesellschaftlichen Rändern des Reiches. Einmalmehr zeigt sich hier, dass das Desiderat von deren stärkerer Berück- sichtigung14nachwievorBerechtigunghat.DeshalbwidmensicheineReihevon BeiträgennichtdenEliteninWienundBudapest,sonderndenlokalenAkteuren, auchundgerade inRelationzurZentrale. Die daraus resultierenden Kategorien imperialen Handelns sind vielfach identifiziertwordenundzielenfastimmeraufeinehorizontalewieeinevertikale Integrationab. Einerseitsmüssen also die verschiedenenTeile undTerritorien desReiches direkt angebundenwerdenund sich vonderZentrale aus steuern lassen. Andererseits muss der Einfluss auf die Peripherie auf einem sicheren Fundament stehen und dort Akzeptanz finden. Eine entscheidende Herr- schaftstechnikistfreilichdieradialeAnordnungallerBeziehungenzueinander– 11 Vgl.hierzuauchdieeinflussreicheStudievonBenedictAnderson, ImaginedCommunities. ReflectionsontheOriginandSpreadofNationalism,London1983;dt. die erweiterteAus- gabeunterdemTitel:DieErfindungderNation.ZurKarriereeinesfolgenreichenKonzepts, Frankfurt amMain1996. 12 PieterM. Judson,Guardiansof theNation.ActivistsontheLanguageFrontiersof Imperial Austria,Cambridge2006. 13 Münkler, Imperien (wieAnm.5), S. 79f. 14 Münkler, Imperien (wieAnm.5), S. 49. Einleitung:Österreich-Ungarns imperialeHerausforderungen 13 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Österreich-Ungarns imperiale Herausforderungen Nationalismen und Rivalitäten im Habsburgerreich um 1900
Titel
Österreich-Ungarns imperiale Herausforderungen
Untertitel
Nationalismen und Rivalitäten im Habsburgerreich um 1900
Autoren
Wolfram Dornik
Bernhard Bachinger
Stephan Lehnstaedt
Verlag
V&R unipress GmbH
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7370-1060-3
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
362
Schlagwörter
KUK, K.U.K, Habsburg, Monarchie, Österreich-Ungarn
Kategorien
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