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Merkur-Siedlung, Linz und vergleichend das Titelbild dieser Publikation, 1960) und ließ auf
den Parkgründen die sogenannte „Merkursiedlung“, im Volksmund wegen der bis dahin
ungewohnten Flachdächer auch als „Marokkanersiedlung“ bezeichnet, errichten.9
Jahrelange, dem Abriss (1963) des neu renovierten Schlosses vorausgegangene pro- und
contra- Diskussionen, mehr oder weniger intensiv und zweckgerichteter Briefverkehr,
Unterschutzstellung von Seiten des Bundesdenkmalamtes in letzter Minute, Hagen-
Bewohner-Petitionen und Vorsprachen bei Bürgermeister Koref mit Fotomaterial des guten
Gebäudezustandes und erhaltenswerten Interieurs, diverse Interventionen etc. konnten den
einmal gefassten Entschluss nicht mehr beeinflussen. Es gelang nicht, mittels langfristig zu
sehender historischer, lokaler und traditionsträchtiger Argumente, kurzfristige Profit- und
Wirtschaftsinteressen umzustimmen, kulturhistorisches Verständnis und Erhaltungswillen zu
erreichen. 10
Daher erscheint an dieser Stelle das Einbringen eines aussagestarken, verantwortungsbewusst
rück- und vorausblickenden Zitates des Anton Ritter von Spaun vom 10. Februar 1833
angebracht zu sein:
„Die Geschichte wird aber erhalten durch die Sorge für die Erhaltung geschichtlicher
Denkmäler, mündlicher und schriftlicher Überlieferung. Wir sind es dem Andenken
unserer Vorfahren, das nur dem Barbaren nicht heilig ist, wir sind es der Gegenwart, so
wie der Nachwelt schuldig, uns hierin nicht lässig zu erweisen; denn die Geschichte eines
Volkes ist die einzige feste Grundlage, auf der sich die gesellschaftlichen Verhältnisse
heilsam entwickeln, und welche Achtung könnten unsere Nachkommen für die
vorausgegangenen Geschlechter empfinden, die durch Unverstand und Sorglosigkeit die
bis auf ihre Tage erhaltenen Denkmäler zerstört, oder ihrem Untergange auch nur
gleichgültig zugesehen haben?“ 11
In diesem Konnex sei ferner ein unveröffentlichtes Gedicht in freien Rhythmen zitiert,
verfasst von Univ. Prof. HR Dr. Ernst Burgstaller unmittelbar nach der Demolierung des
Schlosses, von ihm den Autoren dieser Abhandlung - speziell für die Dokumentation über
die Grundherrschaft Hagen - zum Geschenk gemacht, mit der Bitte und Auflage, es am
Schlusse letztgenannter Arbeit einzubringen, was ganz sicher geschehen wird. Da es aber für
beide Arbeiten Geltung hat, zumal die Schlosskapelle zugleich mit dem Schloss demoliert
wurde, erscheinen die Zeilen Burgstallers hier durchaus zutreffend und einfügungswert, was
gewiss auch in seinem Sinne wäre.
Prof. Burgstaller überließ das Gedicht „Ein Haken an dem Vieles hing“ großzügigerweise den
Autoren „zur gefälligen Verwendung“, gleichsam als Zeichen seiner Anerkennung und seines
„privaten Dankes für die erinnerungsmäßige Erhaltung des Hagen“.12
9 Wibiral, PI 1999 ff.
10 Wibiral, Baugeschichte Schloss Hagen, 7 und diverse persönl. Privatinformationen, ua November 1999.
11 Zitat aus der Einführung zum Festvortrag, Mag. Dr. Stefan Traxler, Gesellschaft für Archäologie in
Oberösterreich, Linz, 22. Oktober 2011. Aus: Erster Bericht über die Leistungen des vaterländischen Vereines
zur Bildung eines Museums für das Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns und das Herzogthum Salzburg.
1835, 14-15.7
12 Burgstaller, PI 3. Februar 1999.
Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
- Titel
- Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 82
- Schlagwörter
- Kapelle, Linz, Oberösterreich
- Kategorien
- Geschichte Chroniken