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Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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6 1 Einleitung: Wien, jüdische Differenz und Sportfunktionäre ImMittelpunktunsererUntersuchungstandenSportarten,derenkulturel- le und politische Bedeutung imWien der Zwischenkriegszeit über das Feld des Sports hinausging. Das galt zuallererst für den Fußballsport. In unserer Studie behandeltenwir daneben aber auch etliche Sportverbände, vor allem das Österreichische Olympische Comité, sowie den Schwimmsport, den Box- sport,denAlpinismusunddensozialdemokratischenArbeitersport.DieZuge- hörigkeit zupopulärkulturellenPraxenbildetedasentscheidendeKriteriumfür die Auswahl einer bestimmten Sportart für diese Untersuchung. Wo die Öf- fentlichkeitsfunktion eines Sports oder die Medienberichterstattung eine po- puläre (Massen-)Kultur indizierten, können paradigmatisch Prozesse der ge- sellschaftlichen Selbst- und Fremdverortung analysiert werden: Gerade dort fandenöffentlicheDiskussionsprozesse über Jewish difference statt. DiesenBe- griffder jüdischenDifferenzverstehenwir inAnlehnunganLisaSilverman16als diskursive Kategorie, mit deren Hilfe vor demHintergrund von Identifikation und Fremdzuschreibungen ein Verhältnis von sozial konstruierten Kategorien des „Jüdischen“bzw. „Nichtjüdischen“artikuliertwurde.17 JüdischeDifferenzundPopulärkultur Nicht zufällig hat Silverman das Konzept von jüdischer Differenz amBeispiel Österreichs, insbesondere amWiender Zwischenkriegszeit, entwickelt. Indie- serStadtwardieFragenachdem„Jüdischsein“nach1918vonhöchstergesell- schaftlicherRelevanz:18 So schriebLudwigHirschfeld im Jahr 1927,dasWiener Leben sei primär von der Frage bestimmt, ob jemand „ein Jud“ sei, was eine Person erst einschätzbar, die Leistung einesMenschen erst bewertbarmache. SelbstdieFrage,ob„derFußballchampionschonvieleGoalsgeschossenhat“, müsse letztlich anhand der Frage nach der jüdischen Abstammung des Stür- mers beurteiltwerden.19 Das jüdischeLebenimWienderJahre1918bis1938wirdvielfachalsResul- tat einerDichotomie (bzw.nachBeller einer„Dialektikder jüdischen Integrati- onund ihrenWechselwirkungenaufdieWienerUmgebung“)20gesehen.Unse- re Analysen zum Verhältnis von Sport und jüdischer Differenz legen jedoch 16 Silverman, BecomingAustrians, 5–8. 17 ImFolgendenverwendenwir dendeutschenBegriff desKonzepts. 18 Steven Beller, Was nicht im Baedeker steht. Juden und andere Österreicher imWien der Zwischenkriegszeit. In:Stern,Eichinger (Hg.),Wienunddie jüdischeErfahrung, 1–16, hier 2. 19 LudwigHirschfeld,Wasnicht imBaedeker steht.WienundBudapest (München 1927) 56. 20 Beller,Wasnicht imBaedeker steht, 6.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
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