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Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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34 2 Arierparagrafen und andere Ausschlussmechanismen ReichsPrognosebewahrheitetesich, imSkisportwarschnellklar,dassder InternationaleSkiverband(FIS)denArierparagrafendesÖSVnichtakzeptieren würde und damit österreichische SkisportlerInnen von internationalenWett- kämpfen ausgeschlossen waren. Um dem entgegenzuwirken, aber auch, um Juden, die in einem Verband mit Arierparagraf nicht Mitglied sein konnten, eineMöglichkeit zur Organisation zu geben, tratenmehrere Vereine aus dem ÖSV aus und gründeten den Allgemeinen österreichischen Skiverband,46 der imFebruar 1924 internationaleAnerkennung fand.47 Antisemitennur imÖSV, Judenund judenfreundlichGesinntedagegen im Allgemeinen Skiverband zu orten, ist jedoch eine zu simple Differenzierung: Bald führtenauchMitgliedervereinedesAllgemeinenSkiverbandesArierpara- grafen ein. So beschloss im November 1927 der Österreichische Skiverein, dessenPräsidentGustavKlein-Doppler auchPräsident desAllgemeinenöster- reichischenSkiverbandeswar,mitZweidrittelmehrheit,künftignurmehr„Per- sonenarischerAbstammungunddeutscherVolkszugehörigkeit“alsMitglieder aufzunehmen.DieunveränderteBeibehaltungdesParagraf 2derVereinsstatu- ten („ZweckdesVereins ist die Pflege des Skisports. DerVerein hat keinewie immer geartete politische Tendenz“) beweise, dass „diesem Antrag keinerlei politische, sondern sportliche Motive zugrunde liegen“.48 Ein Teil der zuvor gewähltenAusschussmitgliedersahsichnachdiesemBeschluss„zurMandats- niederlegungveranlaßt“.49 Klein-DopplerwiederumtratnachheftigenAngriffenalsPräsidentdesAll- gemeinen österreichischen Skiverbands zurück. „Der Allgemeine österreichi- scheSkiverbandsprichtHerrnDr.GustavKlein-DopplerwegenseinerHaltung in der Frage des Arierparagraphen imOesterreichischen Skiverein seineMiß- billigungaus“undnahmseineMandatsniederlegung zurKenntnis.50DerVer- bandbetontebeidieserGelegenheit, „daßer inseinerdurchausunpolitischen, ausschließlich sportlichen Interessen gewidmeten Haltung unverrückbar be- harrtundunbedingtallenösterreichischenStaatsbürgernohneUnterschied ih- rer Volkszugehörigkeit, Konfession undpolitischen Einstellung das Startrecht bei allen in- und ausländischen Veranstaltungen im Skisport zu wahren be- strebt ist.“51 Als etwa zur gleichen Zeit Martin Haudek, Präsident des Hauptverbands fürKörpersportundösterreichischerVertreter imInternationalenOlympischen 46 Sport-Tagblatt (19. 10.​ 1923) 6. 47 Vgl. Tages-Post (8. 2.​ 1924) 8. 48 Sport-Tagblatt (19. 11.​ 1927) 9. 49 TirolerAnzeiger (22. 11.​ 1927) 9. 50 IllustrierteKronen-Zeitung (24. 11.​ 1927) 12. 51 IllustrierteKronen-Zeitung (24. 11.​ 1927) 12.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
Geschichte Nach 1918
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