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Nach 1918
Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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82 4 Die jüdische Sportbewegung im Wien der Zwischenkriegszeit emigrierte und inMiami als Direktor und Besitzer eines Sanatoriums lebte.58 Das gleicheAmtübernahmenKönigstein vonder ZionistischenBezirksgruppe LandstraßebeiMakkabioderDr. SpitzerbeimJ.A.C.59 ZudemhattedieEinfüh- rung des Professionalismus, dem zunächst alle jüdischen Vereine bis auf die Hakoah fern blieben, indirekt negative Folgen. JüdischeVereine, die eine ge- wisseSpielstärkegewonnenhatten, verlorennunwichtigeStützenannichtjü- dische Mannschaften, die die Herausforderung Profifußball annehmen woll- ten.60 Ende 1925wurdeDr. LeoGoldhammer,MitglieddesDirektoriumsder Zio- nistischenOrganisationÖsterreichs, Präsident im Jüdischen Turn- und Sport- verband, ein klares Zeichen, dass der Verband neben seinen sportlichen Ak- tivitäten auch die zionistische Arbeit intensivieren wollte.61 Doch auch Goldhammer konnte das Auseinanderdriften der Turn- und Sportvereine im Verbandnicht beendenund schließlich lösten sich die Fußballer unter ihrem neuen Verbandspräsidenten Emanuel Fiscus von den Turnern ab.62 1920war FiscusFunktionärbeimjüdischenSKAhawathZionundwechselte inderFolge zum SK Hasmonea, wo er als Obmann und Leiter der Fußballsektion tätig war.63 Beimneuen JüdischenSportverbandwarFiscusunter anderemalsVer- bandskapitän für die Zusammenstellung der jüdischen Fußballauswahl zu- ständig. 1927musste der J.A.C. ausOttakring seinenBetrieb einstellen. Dieser Ver- ein gehörte neben der im gleichen Bezirk befindlichen Bar Kochba und der FavoritnerHagibor zudenwenigenVereinen,die sichaußerhalbderBrigitten- au und der Leopoldstadt gegründet hatten. Ein Zusammenschluss des J.A.C. mit der Bar Kochba, um die Kräfte zu bündeln, scheiterte.64 Andere Vereine musstendenBetriebeinigerAbteilungeneinstellen.So lösteKadimahdieFuß- ballabteilungaus finanziellenGründenauf. InderFolge tratauchdieGewicht- heber-Sektion, die einzige noch bei einem jüdischen Verein bestehende, aus demHauptverein aus und gründete unter Präsident Dr. Hirsch den jüdischen Arbeiter-Sportklub Cheruth, der von der sozialistisch-zionistischen Vereini- gungPoaleZiongefördertwurde.65DieAktivenvonCheruthsahenihreInteres- 58 HugoGold, Österreichische Juden in derWelt. In: HugoGold (Hg.), Geschichte der Juden inÖsterreich. EinGedenkbuch (TelAviv 1971) 159–176, hier 160. 59WienerMorgenzeitung (5.4.​ 1925) 14. 60WienerMorgenzeitung (5.4.​ 1925) 14. 61WienerMorgenzeitung (3. 1.​ 1926) 13. 62WienerMorgenzeitung (13. 10.​ 1926) 8. 63WienerMorgenzeitung (18.6.​ 1920) 6 sowie (16. 12.​ 1927) 12. 64 DieNeueWelt (21. 10.​ 1927) 9. 65 DieNeueWelt (15.6.​ 1928) 10.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
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