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Nach 1918
Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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Vereine und Verbände 93 teren Jahrzehnten. Das bedeutet aber auch, dass der überwiegende Teil der untersuchtenFunktionärInnen imMärz 1938nochgelebt hat, diemeistenwa- renzwischenbzw.knappunter40bis60 Jahrealt. SiewarendamitderVerfol- gungdurchdenNationalsozialismusausgesetzt. VereineundVerbände In derDatenbank finden sich Einträge zu insgesamt 38Vereinen (67 Prozent) und 19 unterschiedlichenVerbänden (33 Prozent). Der überwiegende Teil der 633FunktionärInnen(rund92Prozent)warnurbeieinemeinzigenVereinoder Verband tätig. Auchwenn der Prozentsatz der Mehrfachfunktionäre de facto etwashöhergewesenseindürfte (in20Fällenwar trotzNamensgleichheit eine sichere Zuordnung der Personenidentität durch fehlende Vornamen oder Ge- burtsdaten nichtmöglich), spricht dies für die Stabilität der Vereinsbindung. AusnahmenbildetennichtzuletztPersonen,derenTätigkeit sichanderGrenze vonehrenamtlicherFunktionundbezahltenKlubangestelltenbewegte,wiesie etwa imZusammenhangmitderEtablierungdesProfessionalismus imWiener Fußball steht.SowaretwaRobertLangsowohlalsManagerderWienerAustria tätigalsauchbeimErstenSimmeringerSportclubunddemSCWackeralsSek- tionsleiter bzw. Trainer. Ähnlich verhält es sichmit ArturKolisch, der ab 1925 verschiedeneVorstandsämterbeidenCricketern(demViennaCricketandFoot- ball Club) bekleidete, bevor er Manager bei Wacker, dem FCWien, bei der Hakoahundnach 1945bei derAustriawurde. Vonden633 FunktionärInnenwaren 591 (ca. 93,4 Prozent) inmindestens einemVerein (jüdischundnicht jüdisch) tätig. EinigePersonen (rund6,6Pro- zent)waren inkeinemEinzelverein tätig, sondern scheinennur alsVerbands- funktionäreauf.Dafürgibt es zweiErklärungen.ManchedieserFunktionäre– z.B. der Präsident desÖsterreichischen Fußball-Verbands IgnazAbeles –wa- ren bereits vor 1918 bei einemVerein tätig, danach jedochnurmehr in einem Verband.AnderebrachtenspezielleQualifikationenbzw.Kapitalmittel für ihre Ämter auf, die eineVereinstätigkeit nicht notwendigmachte: So trat etwader Abgeordnete JuliusDeutsch seineFunktionals Präsident desASKÖals promi- nenterParteipolitikerderSDAPan.Der IndustrielleTheodorSchmidt stiegwe- genseiner finanziellenPotenzalsErbeeinerSüßwarenfabrikundseinerguten gesellschaftlichenKontakte (abgesehenvonseinemeigenenFirmenvereinVic- tor Schmidt & Söhne) ohneUmweg über einen etablierten Sportverein direkt beimÖsterreichischenOlympischenComité als Präsident ein. 466Personen,d.h. knappdreiViertel der erfasstenSportfunktionärInnen, warenausschließlich in jüdischenbzw.zionistischenVereinenoderVerbänden
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
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