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Nach 1918
Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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118 6 Raum in demText.40 Trotz dieser proletarischenKonnotationen existiertennachder institutionellenTrennungvonVAFÖundÖFB im Jahr 1926keine institutionel- len BindungenRapids zum sozialdemokratischenArbeitersport, der Klubwar einVertreter des bürgerlichen Profifußballs undnie Teil des sozialdemokrati- schenArbeitersports. „Inder sozialenZusammensetzungderFunktionärsriege waren Arbeiter eher die Ausnahme, bestand diese in der Zwischenkriegszeit dochvorallemaus langgedientenVereinsangehörigen, lokalenKleinunterneh- mern, leitendenAngestellten, städtischenBeamtenoder Journalisten.“41Topo- grafisch bildete derWestenWiens das Einzugsgebiet des Vereins; seineWur- zelnhattederKlubaufderSchmelz, imSchnittpunktderBezirkeRudolfsheim, Ottakring undNeubau.42 Ab 1912 fand der Verein inHütteldorf seineHeimat, im damaligen 13. Gemeindebezirk.43 Die kulturelle Verortung Rapids und die Rivalitätmit dem„jüdisch“konnotiertenFKAustriawürdenvermuten lassen, dass Rapid als „Club der kleinbürgerlichen undArbeiterschichten den Juden weitgehendverschlossen“ blieb.44 Tatsächlichwar die Situation aber deutlich komplexer. In „Die Vorstadt führt!“ ist es mit Rapid-Präsident Hans Fischer ein weiterer aus dem Judentum ausgetretener Konvertit, der als „Sieger“ des kulturellenWettkampfsderVereinegefeiertwird.Unter denFunktionärendes SportklubRapid –deren dominante Figur in diesen Jahrzehnten der Fußball- sektionsleiterDionysSchöneckerdarstellte–warenvon 1919bis 1938mindes- tens 16 Prozent aus jüdischen Familien, darunter zwei Vereinspräsidenten.45 Diesentspricht inetwaderBevölkerungsstrukturWiens indiesen Jahren, jüdi- scheFunktionärewarenalsonichtunterrepräsentiert, ihrAnteil lagaberdoch deutlichunter demProzentsatz bei vergleichbarenKlubswie derVienna oder denCricketern. HansFischer (geb. 1882 inWien)warabden frühen 1920er-Jahren imVor- stand Rapids tätig, von 1925 bis 1928 als Klubpräsident. Ähnlich wie Rudolf 40 DieVorstadt führt!, Illustriertes Sportblatt (8. 10.​ 1927) 7. 41 JakobRosenberg, Georg Spitaler, Performative jüdische Identitäten imWiener Fußball der Zwischenkriegszeit. Das Beispiel des Sportklub Rapid. In:Hödl (Hg.), Nicht nur Bildung, 63– 81, hier 67. 42 Domenico Jacono (Bearb.): SportklubRapid. In:WienGeschichteWiki,onlineunterhttps://​ www.wien.gv.at/wiki/index.php/Sportklub_Rapid (8.August 2017). 43 Seit 15.Oktober 1938 istHütteldorf Teil des 14. Bezirks. 44 MichaelBrenner,WarumJudenundSport? In:Brenner,Reuveni (Hg.), Emanzipation, 7–14, hier 11. 45 ZuLeoDeutsch, Rapid-Präsident 1920–1922, undeinigenanderen jüdischenFunktionären undSpielern vgl. JakobRosenberg, Georg Spitaler, Grün-weißuntermHakenkreuz.Der Sport- klubRapid imNationalsozialismus (1938–1945).UnterMitarbeit vonDomenico JaconoundGe- raldPichler (Wien 2011) 51ff.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
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