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Nach 1918
Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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130 6 Raum tiertdurchdievoneben jenenBürgerngegründetenundunterstützten lokalen Vereine. WurdederHakoahalsodieSpielmöglichkeit inFloridsdorfverunmöglicht, war das nicht zuletzt einer hegemonialen sozialdemokratisch-kleinbürgerli- chen Allianz gegen die zionistische Hakoah zuzuschreiben. Doch imKontext der Frage nach jüdischen Identitäten und jüdischer Differenz ist eine zweite KonfliktlinievonBedeutung:SowohlderFloridsdorferACwieauchdieAdmira hatten ja, wie ausgeführt, etliche jüdische Funktionäre und Geldgeber. Als zweiteDifferenzierung inder FragedesHakoah-Platzes ist also jene zwischen dem etablierten, gern als „assimiliert“ bezeichneten Judentum einerseits und der zionistisch-nationalenHakoahandererseits zuberücksichtigen,die zudem oftmit ostjüdischer Zuwanderung identifiziertwurde. Der Umzug in die Leopoldstadt war also nicht die primäre Intention der Hakoah. 1921wurdenach längerenVerhandlungen jedochder Baudes neuen Platzes in der Krieau begonnen, schon imApril 1922wurde die erste Ausbau- stufemit einemFußballturnier eröffnet, nach etlichen ZubautenundErweite- rungen erfolgte die endgültige Präsentation für die – auch internationale – Öffentlichkeit imAugust 1925 bei der Abschlussveranstaltung des Sport- und Turnerfestes aus Anlass des 14. Zionistenkongresses inWien.82 Spätestens zu diesem Zeitpunkt bürgerte sich auch in der Presse der Begriff „die Krieauer“ ein,wennvonderHakoahdieRedewar. „Strategien“desRaumes Lisa Silverman fokussiert in ihrer Studie über jüdischeDifferenz imWien der ZwischenkriegszeitaufzweizentraleAspekteunseresThemas:Zumeinensieht Silverman in der Topografie, im „jüdisch“ bzw. „nichtjüdisch“ konnotierten Raum, ein entscheidendes Element jüdischer Identifikation und Selbstwahr- nehmung,83 zumanderen interpretiert sie diese Zuschreibungen alswesentli- chesVokabular, das aus der Innen-wieAußenperspektive als Topos positiver Identifikation,neutralgehaltenerBeschreibungoderverurteilenderAbwertung verwendetwird. Stellen wir abschließend die anfangs skizzierten Funktionärsbiografien vonSiegfried SamuelDeutschundLeoKlagsbrunn in den generellenKontext 82 Betz, Platzeröffnung, 154f. 83 Lisa Silverman, Becoming Austrians. Jews and Culture between theWorldWars (Oxford/ New York 2012); Lisa Silverman, Jewish Memory, Jewish Geography. Vienna before 1938. In: Arijit Sen, Lisa Silverman (Hg.),Making Place. Space andEmbodiment in the City (Blooming- ton/Indianapolis 2014) 173–197.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
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