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2 Forschungsdesign und Methodik
Hemma Mayrhofer
2.1 Methodische Vorüberlegungen und Forschungsdesign
Die bisherigen Ausführungen machen deutlich, dass die Entwicklung eines
geeigneten methodischen Forschungsvorgehens in Bezug auf das For-
schungsfeld eine große Herausforderung darstellte. Die wenigen vorliegen-
den Erfahrungen mit Wirkungsevaluation im Bereich offener Angebote der
Kinder- und Jugendarbeit wiesen darauf hin, dass ein breites Spektrum von
Erhebungsverfahren empfehlenswert ist, „um dem spezifischen Charakter
und der Komplexität der Kinder- und Jugendarbeit gerecht zu werden“ (Lie-
big/Begemann 2008, S. 48). Folgende Erkenntnisse liegen der methodischen
Umsetzung der gegenständlichen Studie zugrunde:
• Rein quantitative Ansätze mit einem stark standardisierten methodischen
Vorgehen erweisen sich für Wirkungsforschung in einem gering formali-
sierten, äußerst komplexen und dynamischen Forschungsfeld wie der Of-
fenen Jugendarbeit als nur begrenzt zielführend und durchführbar. Die
Studie von Horvath et al. (2009) deutet darauf hin, dass sich die Wir-
kungsweisen Offener Jugendarbeit generell schwer in einer dem Unter-
suchungsgegenstand gerecht werdenden, d.h. ausreichend komplexen
und aussagekräftigen Art und Weise quantifizieren lassen. Eine zentrale
Stärke qualitativer Methoden liegt hingegen darin, dass sich mit ihnen
neue bzw. unbekannte und nicht intendierte Wirkungen wesentlich bes-
ser erfassen lassen (vgl. Kelle/Erzberger 2006).9 Aus diesem Grund wur-
de für die Beantwortung der Forschungsfragen in der geplanten Studie ein
triangulativer Forschungszugang10 gewählt, d.h. es wurden sowohl unter-
schiedliche quantitative als auch mehrere qualitative Forschungsmethoden
miteinander kombiniert bzw. die jeweils gewonnenen Ergebnisse zusam-
mengeführt.
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9 Die Autoren konstatieren hierzu: „Dieser Vorteil kann in der Evaluationsforschung genutzt
werden zu einer Beschreibung bislang unbekannter Effekte von Interventionen, vor allem
zur Identifikation unbeabsichtigter und ggf. auch unerwünschter Nebenfolgen der Maßnah-
me, des Weiteren zur genauen Beschreibung der konkreten 'kausalen Pfade', durch die eine
bestimmte Intervention wirkt (…).“ (ebd., S. 287).
10 Zu unterschiedlichen Ansätzen der Forschungstriangulation vgl. u.a. Flick 2004; Kelle 2008;
Kelle/Erzberger 2004.
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Titel
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Untertitel
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Autor
- Hemma Mayrhofer
- Verlag
- Verlag Barbara Budrich
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 378
- Schlagwörter
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Kategorie
- Geisteswissenschaften