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Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
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8 | Einleitung (vgl. Deppermann 2006: 45) wird als fĂŒr die Gesprochene-Sprache- Forschung ungeeignet angesehen. Als weiterer Baustein zum TheoriegebĂ€ude einer Grammatik der gesprochenen Sprache ist 3. die Weiterentwicklung bzw. Neumodellierung der NĂ€he-Distanz-Theorie bei Ágel/Hennig (vgl. Ágel/Hennig 2006; Hennig 2006: 70; 2009) zu nennen, die ursprĂŒnglich zur Untersuchung historischer Quellentexte erarbeitet wurde. Dabei handelt es sich um eine Operationalisierung der NĂ€he- Distanz-Theorie von Koch/Oesterreicher11, die es erlaubt, die NĂ€he- bzw. Distanzsprachlichkeit von GesprĂ€chen und Texten nicht nur ungefĂ€hr in ei- nem Kontinuum einzuordnen, sondern empirisch zu messen. Diese Opera- tionalisierung der NĂ€he-Distanz-Theorie kann fĂŒr die Grammatik der ge- sprochenen Sprache zweierlei leisten: ZunĂ€chst können gesprochensprachliche grammatische PhĂ€nomene anhand der fĂŒnf Para- meter Rolle, Zeit, Situation, Code und Medium zugeordnet und systemati- siert werden. DarĂŒber hinaus können einzelne empirisch vorgefundene sprachliche Merkmale anhand der hierarchischen Verflechtung der Parame- terebenen als nĂ€he- oder distanzsprachlich ausgewiesen werden (vgl. Hen- nig 2006: 85). Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte von der Systemdebatte ĂŒber die Be- schreibung einzelner fĂŒr mĂŒndliche Kommunikation typischer syntaktischer PhĂ€nomenbereiche bis hin zur Theoriebildung können mit Auer (2007) wie folgt zusammengefasst werden: Es wurde darĂŒber diskutiert, ob mĂŒndliche und schriftliche Syntax zwei unterschiedliche Systeme darstellen, es wurden syntak- tische PhĂ€nomene beschrieben, die nur oder prĂ€ferenziell im einen oder ande- ren Modus vorkommen, und es wurden diese PhĂ€nomene aus den spezifischen Bedingungen des jeweiligen Mediums erklĂ€rt. Es ging also darum, ob die Ge- || 11 Im Rahmen ihres prototypisierenden NĂ€he-Distanz-Modells unterscheiden Koch/Oesterreicher (vgl. 1985; 1994; 2007) in ihrer begrifflichen Bestimmung gesprochener Sprache zwischen der medialen und der konzeptionellen Dimension. Letztere spannt sich in einem Kontinuum zwischen den Polen NĂ€he und Distanz auf, die durch spezifische Kommuni- kationsbedingungen (z.B. Vertrautheit der GesprĂ€chspartner/-innen, Form der Themenent- wicklung) und Strategien der Versprachlichung (z.B. Informationsdichte, Elaboriertheit, Kom- plexitĂ€t) gekennzeichnet sind. Einen aktuellen Überblick ĂŒber die Rezeption des NĂ€he-Distanz- Modells in verschiedenen Subdisziplinen der Sprachwissenschaft und seinen wissenschafts- theoretischen Status gibt der Sammelband „Zur Karriere von ‚NĂ€he und Distanz‘“ von Feil- ke/Hennig (2016).
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Jugendkommunikation und Dialekt Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Titel
Jugendkommunikation und Dialekt
Untertitel
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Autor
Melanie Lenzhofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-050330-2
Abmessungen
14.8 x 22.0 cm
Seiten
502
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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