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Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
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10 | Einleitung 1.1.2 Dialektsyntax des Bairischen Die Beschäftigung mit der Grammatik des Bairischen bringt – bedingt durch den nach wie vor schwerpunktmäßig in mündlicher Kommunikation zu beobach- tenden Dialektgebrauch – Fragen der Gesprochene-Sprache-Forschung, z.B. danach, welche Grundeinheiten mündlicher Kommunikation zugrunde liegen, mit sich. So meint etwa Schwitalla (1997: 50): „Die Frage, wie Sprecher den Fluß ihrer Rede in einzelne Einheiten segmentieren, ist theoretisch noch nicht hin- reichend geklärt.“ Schwitalla sieht das Hauptproblem in der Tatsache, dass die Sprecher mehrere „Organisationsebenen“ für die Gliederung ihrer Äußerungen nutzen: Nicht nur satzförmige und andere syntaktische Strukturen spielen eine Rolle, sondern auch Gesprächsmuster mit ihren „strukturell notwendigen Tei- len“ (Schwitalla 1997: 50), die Dauer des Rederechts, der gesamte Bereich der Prosodie sowie lexikalische Gliederungssignale wie z.B. gell beeinflussen die Gliederung von Äußerungen. Abgesehen vom grundsätzlichen Problem der Segmentierung und gegenstandsadäquaten Beschreibung gesprochener Spra- che führt Löffler (vgl. 2005: 109) einige Gründe dafür an, weshalb v.a. die Syn- tax von Dialekten bisher vergleichsweise wenig untersucht wurde: So sei etwa das Isolieren, Quantifizieren und Vergleichen syntaktischer Einheiten gespro- chener Sprache methodisch nicht so einfach zu handhaben wie jenes von Pho- nemen, Lauten oder Wörtern, woraus folgt, dass sich auch die Korpuserstellung schwieriger gestaltet. „Um ebenso viele Einheiten wie die Phonologie zu be- kommen, bräuchte die Syntax ungefähr 80mal mehr Text“ (Löffler 1980: 124) – mit dieser vielzitierten Äußerung weist Löffler auf die methodischen Probleme der Datenerhebung in dialektsyntaktischen Arbeiten hin. Neben Erhebungsfor- men der gezielten Exploration (z.B. Übersetzungsfragen, sprachliche Beurtei- lungstests, Umformungstests, Elizitierung anhand von Bildern u.a.)12 ist auch die Korpusanalyse spontaner mündlicher Kommunikation zur Beantwortung dialektsyntaktischer Fragen möglich, wobei allerdings der damit einhergehende zeitliche Aufwand ein Problem für größer angelegte variantengeographische Projekte darstellt.13 Elizitierte Daten bringen dafür jedoch immer das Risiko || 12 Zu einer detaillierteren Übersicht verschiedener Erhebungsmethoden dialektsyntaktischer Arbeiten vgl. Glaser (2000). 13 Vgl. die in Kapitel 2.1. beschriebenen methodischen Schritte der Verarbeitung der erhobe- nen diskursiven Daten spontaner mündlicher Kommunikation.
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Jugendkommunikation und Dialekt Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Titel
Jugendkommunikation und Dialekt
Untertitel
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Autor
Melanie Lenzhofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-050330-2
Abmessungen
14.8 x 22.0 cm
Seiten
502
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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