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Fragestellungen – Vorannahmen – Aufbau | 19
der Bereich der Syntax fokussiert wird. Dies zum einen in Bezug auf die Jugend-
sprachforschung, in der Fragestellungen zu syntaktischen Besonderheiten in
Jugendkommunikation eher einen Randbereich darstellen. Zum anderen bedeu-
tet die Fokussierung der Syntax in der Fragestellung auch eine Auseinanderset-
zung mit einer Thematik, die in der Gesprochene-Sprache-Forschung seit Jahren
vehement diskutiert wird: der Bestimmung adäquater Kategorien für die gram-
matische Beschreibung und grammatiktheoretische Fundierung gesprochener
Sprache. Mit der vorliegenden Untersuchung sollen Impulse für die Weiterent-
wicklung in diesem Bereich der Grammatikforschung gegeben werden. Insge-
samt ist zu betonen, dass durch die bisher kaum stattfindende Auseinanderset-
zung mit den Sprechweisen Jugendlicher in Österreich (während in
Deutschland und der Deutschschweiz eine rege Forschungskultur diesbezüglich
besteht) diese Monographie eine Art „Grundlagenforschung“ darstellt, die zu
weiteren Forschungsprojekten zum Sprachgebrauch Jugendlicher in Österreich
anregen soll.36
Der Aufbau der Arbeit gestaltet sich dabei folgendermaßen: Zunächst wer-
den in Kapitel 2 die erhobenen diskursiven Daten vorgestellt und die methodi-
sche Vorgehensweise bei der Datenerhebung und -verarbeitung erläutert. Kapi-
tel 3 ist den theoretischen Voraussetzungen für die Analyse der diskursiven
Daten gewidmet, wobei grundlegende Definitionen zur Beschreibung von al-
tersgebundener Sprachvariation (vgl. Kapitel 3.1.) sowie zur Beschreibung von
syntaktischer Variation in gesprochener Sprache (vgl. Kapitel 3.2.) erarbeitet
werden. Diese Überlegungen zu theoretischen Fassung von sprachlicher Varia-
bilität in mündlicher Kommunikation Jugendlicher münden in die Auseinan-
dersetzung mit der Frage, was als Grundeinheit gesprochener Sprache gelten
kann – dies ist wiederum zentral für die Segmentierung diskursiver Daten.
Kapitel 3.3. stellt damit gewissermaßen das Gelenk zwischen dem theore-
tisch (Kapitel 3) und dem empirisch orientierten Teil der Arbeit (Kapitel 4) dar.
Die Einsichten in theoretische Kategorien- und Begriffsgebäude werden um
Überlegungen zur Rolle der Prosodie in der Analyse gesprochener Sprache er-
gänzt (vgl. Kapitel 3.3.1.), daran anschließend wird ein Vorschlag zur Segmen-
tierung und Kategorisierung (und damit auch Annotation) der diskursiven Da-
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36 Tatsächlich wurde bereits während der Abfassung der vorliegenden Dissertation die Idee
zu einem österreichweiten Projekt zur Erforschung mündlicher Kommunikation unter Jugend-
lichen in Österreich geboren und verfolgt. Seit August 2013 ist die Verfasserin in einem Dritt-
mittelprojekt zu „Jugendsprache(n) in Österreich“ (FWF-Projekt [P 25683-G23]; Projektleitung:
Arne Ziegler) als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig, das – v.a. in methodischer Hinsicht –
auf die vorliegende Arbeit aufbaut. Nähere Informationen zum Forschungsprojekt finden sich
online unter: http://jugendsprachen.uni-graz.at/ (21.12.2014).
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Jugendkommunikation und Dialekt
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
- Titel
- Jugendkommunikation und Dialekt
- Untertitel
- Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
- Autor
- Melanie Lenzhofer
- Verlag
- De Gruyter Open Ltd
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-11-050330-2
- Abmessungen
- 14.8 x 22.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute