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Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
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Methodische Vorgehensweise | 25 Sprache in Abgrenzung zur geschriebenen Sprache bedingt ist. Erst nach der Verortung eines syntaktischen Phänomens innerhalb dieser Überschneidungs- bereiche werden Aussagen über eine möglicherweise alterspräferentielle Ver- wendung möglich. Das dafür benötigte Korpus standardnahen Sprechens wur- de vom Archiv für gesprochenes Deutsch des Instituts für deutsche Sprache in Mannheim zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um das Korpus „Ge- spräche im Fernsehen“, das aufgrund seines medial-situativen Kontextes47 Ge- spräche in gesprochener, aber standardnaher Sprache bietet und daher als Vergleichskorpus zu den beiden Dialektkorpora dienen kann. Aus den insge- samt 68 transkribierten Gesprächen des Korpus „Gespräche im Fernsehen“, das aus Interviews, Talk-Shows und Diskussionen besteht, wurden zehn Gespräche ausgewählt, die hinsichtlich der Sprecheranzahl (3 bis 6 Personen), des Alters der Gesprächsteilnehmer/-innen und des Umfangs (in Token) mit Korpus ED vergleichbar sind. Die Teilnehmer/-innen dieser Gespräche (allesamt deutsche Bürger mit Deutsch als Erstsprache) können als Sprecher/-innen einer „stan- dardnahen Umgangssprache“ bzw. der „intendierten Standardvarietät“ (Glauninger 2009: 95) eingestuft werden. Bevor die (Teil-)Korpora in Kapitel 2.2. im Detail beschrieben werden, soll im Folgenden in kurzen Zügen das methodische Vorgehen hinsichtlich der Ana- lyse der diskursiven Daten dargelegt werden: Zur Beantwortung der für die Untersuchung zentralen Forschungsfragen (vgl. Kapitel 1.2.) werden drei grundlegende Schritte durchlaufen: 1. Auswahl der untersuchungsrelevanten Analysebereiche 2. quantitative Analyse: linguistische Beschreibung der Phänomenbereiche und Frequenzanalyse mit quantitativ-linguistischer Überprüfung der Verteilungen 3. qualitative Form-Funktions-Analyse || 47 Charakteristisch für Gespräche im Fernsehen ist die doppelte Kommunikationssituation, die aus einem inneren Kommunikationsradius mit den am Gespräch beteiligten Personen und einem äußeren Kommunikationsradius mit dem Publikum im Studio bzw. den Zusehern vor den Fernsehgeräten besteht. Dies erzeugt eine öffentliche Kommunikationssituation, die auch Sprecher/-innen mit bestehender Dialektkompetenz dazu veranlasst, zur Standardvarietät zu wechseln. Diese massenmediale Kommunikation ist durch eine Asymmetrie der Funktionen der Interaktanten (Moderator auf der einen, Talkgäste bzw. Diskussionsteilnehmer/-innen auf der anderen Seite) und eine damit verbundene Reduktion der Handlungsmöglichkeiten der Gesprächsteilnehmer/-innen gekennzeichnet, was sie deutlich von der Alltagskommunikation unterscheidet und in die Nähe des formellen Registers institutioneller Kommunikationsberei- che (vgl. Ehlich/Rehbein 1994: 320) rückt.
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Jugendkommunikation und Dialekt Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Titel
Jugendkommunikation und Dialekt
Untertitel
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Autor
Melanie Lenzhofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-050330-2
Abmessungen
14.8 x 22.0 cm
Seiten
502
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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