Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Seite - 115 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 115 - in Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol

Bild der Seite - 115 -

Bild der Seite - 115 - in Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol

Text der Seite - 115 -

Segmentierung gesprochener Sprache | 115 Nach Pompino-Marshall (1995: 233) wird der für die prosodische Realisie- rung so zentrale Faktor Akzent definiert als: Hervorhebung einer bestimmten Silbe gegenüber anderen Silben eines Wortes bzw. der Intonationsphrase. Das erfolgt durch mehrere phonetische Parameter: Änderung der Grundfrequenz, der Lautstärke, der Dauer und der Artikulationsgenauigkeit. Die Akzentuierung einer Silbe im Redestrom „funktioniert [allerdings] immer relational, d.h. eine Silbe kann immer nur im Vergleich zu einer oder mehreren anderen Silben als akzentuiert wahrgenommen und beschrieben werden“ (Bergmann 2013: 79). Zu unterscheiden ist hier zwischen dem im Deutschen festgelegten Wortakzent und dem je nach inhaltlichem Kontext variablen Satz- akzent (in Bezug auf gesprochene Sprache besser: Fokus- oder Primärakzent). Nach Birkner (2008: 84) hat sich der Begriff des Satzakzents in seinem Bezug zum schriftsprachlichen Satzbegriff v.a. deshalb in Bezug auf phonetische Ana- lysen lange Zeit gehalten, da „prosodische Untersuchungen häufig an schrift- sprachlichen, vorgelesenen Sätzen in Laborsituationen vorgenommen wurden und werden […]“. Wie bereits in Kapitel 3.2. näher erläutert wurde, ist die Kate- gorie Satz jedoch nur unter bestimmten theoretischen Vorbedingungen für die Auseinandersetzung mit gesprochener Sprache geeignet, weshalb im Folgenden die Begriffe Primär- und Fokusakzent in der Beschreibung der prosodischen Realisierung der erhobenen diskursiven Daten verwendet werden sollen.161 Für die in der vorliegenden Untersuchung vorzunehmende Analyse syntak- tischer Besonderheiten des Sprachgebrauchs der Osttiroler Jugendlichen gilt es, das Zusammenspiel von Prosodie und Grammatik in den Blick zu nehmen. Mar- gret Selting weist ausdrücklich auf die zentrale Rolle prosodischer Mittel in der Verknüpfung von Lexik, Grammatik und semanto-pragmatischer Inhalte in der Interaktion hin: Because prosody is always co-occuring with grammar (morpho-syntax) and lexis in utter- ances in their sequential contexts, it is always co-constitutive in the expression and achievement of interactional meaning. (Selting 2010: 6) Diese zentrale Rolle der Prosodie in der Konstitution kommunikativer Einheiten zeigt sich besonders im Vergleich ein und desselben Lexems in unterschiedli- || intonation group (Cruttenden 1997) u.a. (vgl. Birkner 2008: 84 und Gilles 2005: 5 für weitere Termini). 161 In diesem Zusammenhang sei mit Bergmann (2013: 78) erneut darauf hingewiesen, dass „Einheiten der geschriebenen Sprache (wie Wort und Satz) nicht mit denen der gesprochenen (wie phonologisches Wort und Intonationsphrase) gleichzusetzen [sind].“
zurück zum  Buch Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol"
Jugendkommunikation und Dialekt Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Titel
Jugendkommunikation und Dialekt
Untertitel
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Autor
Melanie Lenzhofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-050330-2
Abmessungen
14.8 x 22.0 cm
Seiten
502
Kategorie
Geographie, Land und Leute
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Jugendkommunikation und Dialekt