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Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
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Kompaktheit | 405 tion, der die animierte Rede – formuliert in einer oder mehreren Intonations- phrasen – nachfolgt (vgl. Auer 2006: 298). Bei Konstruktionen, in denen so gemeinsam mit einem Verbum dicendi auftritt (z.B. dann meinte ich so), vermu- tet Auer eine Mischform zwischen einer Quotativ-Konstruktion mit Verbum dicendi und einer Quo- tativ-Konstruktion mit so, die entweder als Kontamination oder als Spur des Grammatika- lisierungs-vorgangs von der einen zur anderen Konstruktion zu werten ist. (Auer 2006: 297) Als Verbum dicendi (cogitandi oder sentiendi) können dabei nicht nur die auch in geschriebener (Standard-) Sprache verwendeten Verben wie sagen, meinen, denken, wissen etc. vorkommen – auch andere Verben, z.B. machen (vgl. Mertz- lufft 2013: 8) oder tun, werden in den Osttiroler Gesprächen als Zitatmarker eingesetzt. Wie Beispiel (358) zeigt, können diese Verben nicht nur zitateinlei- tend, sondern auch -schließend gebraucht werden: Beispiel 357: und donn mocht er so M_bh- [JD 8, Z. 486f.] 'Und dann macht er so: „Mbh-“' Beispiel 358: jo sell isch a GÜte idee hot er getun; [ED 6, Z. 1683f.] '„Ja, das ist eine gute Idee“, hat er getan.' Wird die Quotativkonstruktion einleitend realisiert, ist der Beginn der animier- ten Rede dabei generell einfacher festzustellen als deren Ende. Fragepartikel wie oder, ge(ll) oder nicht/ne tragen häufig noch die prosodischen Merkmale der zitierten Rede, sind aber mitunter bereits an die der Erzählung lauschenden Gesprächsteilnehmer/-innen gerichtet. Darauf und auf die immer wieder vor- kommende unpräzise Verankerung der zitierten Rede und damit generelle „Zweifelsfälle in der Zuordnung von Rede“ weist auch Kotthoff (2008: 6) hin. Als besondere Form der animierten Rede in Erzählpassagen beschreibt Mertzlufft die „alternierende ich so x-/und er so x-Konstruktion“ (Mertzlufft 2013: 16). Die Autorin stellt diese Form der konstruierten Dialoge mittels so- Quotativs als „interaktive Ressource zur pointierten Darstellung vergangener, schnell aufeinander folgender Ereignisse“ (Mertzlufft 2013: 16) dar und sieht sie als spezifische Kondensierungsstrategie in der Jugend-kommunikation. Prinzi- piell findet sich diese die eigene und fremde Rede abwechselnd animierende und damit einen längeren Dialog konstruierende Art der Redewiedergabe auch in der Osttiroler Jugendkommunikation. Allerdings wird sie nicht immer in der bei Mertzlufft beobachteten ich so x-/und er so x-Konstruktion realisiert, son- dern die Erzähler/-innen neigen dazu, die Rekonstruktion eigener Redeteile
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Jugendkommunikation und Dialekt Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Titel
Jugendkommunikation und Dialekt
Untertitel
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Autor
Melanie Lenzhofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-050330-2
Abmessungen
14.8 x 22.0 cm
Seiten
502
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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