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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 29 -
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29 bäume, dagegen Pistazien, Lorbeerbäume u Sträu- / che, Ginster, Cytisus, eine Rarität von Wachol- / der etc sehr häufig im Freyen, besonders an den / Hügeln vor der Arena. Aber auch an Ungeziefer / ist kein Mangel, insbesondere an Skorpionen, wie / schon gesagt, Vipern, Schlangen. In Pola war das Ci- / sternenwasser nicht nur, wie überall in Istrien, matt und / fade, sondern auch von allerley mit freyem Auge sichtba- / ren Thieren verunreinigt; deßwegen lies ich es durch dop- / pelte Leinwand mit dem größten Erfolg durchseihen. / Der dortige Wein ist roth, dem Melmiker u Ofner im Geschma- / cke ähnlich, ziemlich geistig. Man hat daselbst kein Schmalz, / keine Butter, kein Kalbfleisch, wenig Geflügel, wenige Ey- / er. – Pola selbst, von kaum 1000 Seelen bewohnt, hat / zwar eine freundlich aussehende Domkirche, und einige / dem Aeußeren nach ziemlich gute aus Steinen erbaute / Häuser, sieht aber im Ganzen einem Dorfe mehr als / einer Stadt ähnlich. (Ich wohnte sehr eingeengt beym Post- / Expeditor im 2t St. üb. eine hölzerne Stiege zu gehen.) / Zu welchen ernsten Betrachtungen führt diese dermalige / Nichtigkeit, wenn man an jene Größe denkt, bey welcher / die Stadt auf 7 Hügeln – wie Rom – ausgedehnt nach den / Ruinen des Theaters, welches bey 20,000 Menschen gefaßt hat, / zu schließen, wenigstens 100,000 Einwohner gehabt haben mag, / und an jenen Glanz vor 2000 Jahren, dessen Spuren noch / heute in den zuvor genannten Werken aus der goldenen / Zeit der Römer erkannt werden. – Das Klima ist sehr mild, / warm, mehr weniger gleichmäßig, ohne Schnee, mit seltenen / Regen, aber öfterem abspannenden, unangenehm verstim- / menden Sirocco. Mit u nach einem Regen pflegt es eine / kurze Zeit kühl zu seyn. Am 3.t Juny – gieng die Rückreise über Dignano, Portole u. St. Vincenti // Montona, welche beyde auf sehr hohen Bergen erbaut sind, / u bey welchem letzteren Orte ein dem Aerario gehöriger / (sogenannter) Eichenwald, der dem Schiffbaue dient, sich befin- / det, bis nach Pisino, der Kreisstadt Istriens, wo wir unter Be- / gleitung eines kühlen Regens um 1 ½ ankamen. Zwischen / Montona u Portole ist ein sehr hoher Berg, über welchen die / Straße in mehreren sanft steigenden Windungen eine / Stunde aufwärts geht. Pisino liegt am Abhange eines / hohen, steilen, durch eine Felsenschlucht getheilten Ber- / ges. In diese Schlucht fällt der Bach Foiba, welcher durch / ein tiefes Thal hieher sich windet; wo er wieder hervor- / breche und sich ohne Zweifel ins Meer ergieße, hat man / noch nicht ausgemittelt. Er schwillt bey Regengüßen manch- / mal vor der engen Felsenöffnung
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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