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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 77 -
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77 mit diesen Umständen auch eingehend auseinander und „stellte i. J. 1820 den Antrag, eine neue grosse Irrenanstalt zu erbauen; in Folge dessen wurde auch bald ein umfangreicher Bauplatz in der Nähe des allgemeinen Kran- kenhauses erworben.“ Die Errichtung der von Raimann angeregten neuen Anstalt für Geisteskranke schien sich also gut anzulassen, und Raimann „be- suchte auf Wunsch der Regierung die bekanntesten Irrenanstalten des Aus- landes, um deren Einrichtung kennenzulernen; aufgrund dieser Beobachtun- gen arbeitete K. Schiefer einen Bauplan aus, welcher 1826 die Kaiserliche Genehmigung erhielt, aber wegen der ungünstigen Finanzen des Staates nicht ausgeführt wurde.27 Wie auch heute noch nur zu oft, scheiterte ein äu- ßerst löbliches Unterfangen am im Kaisertum Österreich ebenso wie in der Zweiten Republik knappen Budget. Und so blieb vorerst alles beim Alten: „Die Irrenanstalt bestand aus dem sogenannten Narrenthurm und dem Laza- reth; in dem ersteren wurden seit 1803 vorzugsweise die tobenden und un- reinlichen, in dem letzteren die ruhigen und reinlichen Kranken, bei denen man noch eine Genesung zu erzielen hoffte, untergebracht. Der Thurm zeig- te viele Uebelstände; die Anlage und Einrichtung des seltsamen Gebäudes entsprach weder den Forderungen der Humanität, noch den Grundsätzen, welche für eine zweckmässige Administration massgebend sein sollen.“28 Raimann versuchte, hier eine Verbesserung zu erwirken, aber erst nach sei- nem Tod, im Jahr 1853, konnte „auf einer Anhöhe inmitten eines 60.000 Quadratklafter grossen Parkes“ eine neue, modernere Anstalt für Geistes- kranke eröffnet werden. Dennoch blieben zunächst das erwähnte Lazarett und der Narrenturm als Bestandteile der Wiener Irrenanstalt bestehen, das Lazarett bis 1857, „während der Thurm erst seit 1869 nicht mehr zur Unter- bringung von Kranken diente.“29 Andere zur Zeit von Raimanns Direktion eingeleitete Maßnahmen zur Ent- schärfung der wegen Überfüllung angespannten Situation im Allgemeinen Krankenhaus waren erfolgreicher. So wurde 1826 der Beschluss gefasst, einen Zusatzbau mit 300 Betten zu errichten. Dieser Zusatzbau konnte aller- dings erst nach Raimanns Direktion im Jahr 1832 in Angriff genommen und 1834 eröffnet werden; dafür bot er dann aber auch 500 neuen Betten Platz. Raimann wurde in zunehmendem Maße von Regierung und Kaiserhaus Wohlwollen und Wertschätzung entgegengebracht. Er „genoss das Vertrau- 27 Puschmann, Die Medicin in Wien, S. 232f. 28 Puschmann, Die Medicin in Wien, S. 232. 29 Puschmann, Die Medicin in Wien, S. 233.
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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