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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 95 -
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95 Postsystem stützen konnte. Ähnlich wie die Straßen war auch die Post im 18. Jahrhundert stetig verbessert und reformiert worden, sodass nun schnellere und billigere Reisen möglich waren.64 Dennoch blieb das Reisen eine kost- spielige und mühselige Angelegenheit, zumindest für Normalsterbliche. Sehr schön bringt das Krünitz’ Enzyklopädie zum Ausdruck: „Wer mit der Post reiset / muß eines Lastträgers Rücken / und eines Fürsten Beutel haben.“65 Wenigstens die Sorge um die unterwegs zu bezahlenden Gelder wird die kaiserliche Reisegesellschaft nicht allzu schwer gedrückt haben, war doch für die zahlreichen Gebühren gesorgt; aber auch der Kaiser reiste nicht gra- tis. Bemerkenswert ist, dass die Post in der Steiermark billiger war als dieje- nige in Österreich (gemeint ist das heutige Niederösterreich) und in Krain (heute ein Teil Sloweniens); die im folgenden Zitat in Klammern gesetzten Summen geben die Posttarife „In Steyermark“ an, die Summen ohne Klam- mern die Tarife „In Oesterreich und Krain“: „Die Postritt-, Wart-, Trink- und Schmiergelder werdn (!) von jedem Wagen gleich bar bezahlt, und zwar: Rittgeld für ein Pferd und eine einfache Post: 1 fl. (56 kr.). Wartgeld für ein Pferd: 30 kr. (28 kr.). Trinkgeld für jeden Postil- lon des Leibwagens Nr. 1 Einen Ducaten in Gold. Trinkgeld für jedes Pferd der übrigen Wägen und eine einfache Station: 30 kr. (28 kr.). Schmiergeld von jedem Wagen: 30 kr. (30 kr.). Für jene Pferde, welche auf den Post- Stationen über die pflichtmäßig zu haltende Anzahl der Postpferde beygestel- let werden müssen, wird an Zurittgeld für ein Pferd und eine einfache Post: 1 fl. (56 kr.), dann Trinkgeld für ein Pferd und eine einfache Post: 15 kr. (14 kr.) gegen zu verfassende, von den ausgestellten k. k. Kreisbeamten zu bestä- tigende Consignationen, von dem in der Priczka Nr. 11 fahrenden k. k. Hof- reise-Rechnungsführer, Ritter v. Scharff, bezahlet werden.“66 64 Zur Post in jener Zeit allgemein vgl. das Kapitel „Die Post“ in: Helmedach, Das Ver- kehrssystem als Modernisierungsfaktor, S. 188-267; zur Post in der uns hier speziell interessierenden Zeit und Region vgl. v.a. den Abschnitt „Postkurse zur Seeküste“, S. 246-267. Auch was die Verkehrswege und die Einstellung des Habsburgischen Absolu- tismus zum Verkehrswesen und zu seiner Modernisierung anbelangt, bietet Helmedachs Werk einen beinahe unabdinglichen grundlegenden Überblick (vgl. Teil II, „Der Struk- turwandel eines Verkehrssystems“, S. 47-273), ohne die mentalitäts- und sozialge- schichtlichen Aspekte des Verkehrs- und Reisewesens vor dem Siegeszug der Eisenbahn zu vernachlässigen. 65 Zit. nach Helmedach, Das Verkehrssystem als Modernisierungsfaktor, S. 237. 66 Mit dieser Aufstellung der Postritt-, Wart-, Trink- und Schmiergelder schließt die vom k. k. Oberst-Stallmeisteramte erstellte „Postreise-Wagen-Liste“. Das Rittgeld war die Miete für ein Pferd zwischen zwei Poststationen, das Wartgeld war für die bei den vor-
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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