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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 107 -
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107 Wien bis Triest Am 7. Mai 1832 brach, ganz so wie es der Reiseplan der „Postreise-Wagen- Liste“ vorsah, die kaiserliche Reisegesellschaft gen Süden auf. Raimann, der seinen Reisebericht mit der Bemerkung begann, dass „die allerh[öchsten] Majestäten“ sozusagen bei Kaiserwetter in Krieglach eintrafen, fiel auf, dass am Semmering die Vegetation deutlich hinter der in Wien zurücklag (nun, die geringere Seehöhe begünstigt eben das frühere Blühen der Obstbäume ungemein), ansonsten aber scheint er, abgesehen vom am nächsten Tage schwüler werdenden Wetter, nichts Berichtenswertes beobachtet zu haben. Am 8. Mai kam man in Graz an, um 14.00 Uhr schon – bis dahin lag man im vorgegebenen Zeitplan. Dann aber verschlechterte sich das Wetter, es wurde kühl und regnerisch, und dieses schlechte Wetter mag auch der Grund dafür gewesen sein, dass der Aufenthalt in Graz wesentlich länger dauerte, als ursprünglich vorgesehen, denn anstatt am 10. reiste man erst am 17. Mai von Graz wieder ab. Die Steiermark und ihre Hauptstadt Graz, damals noch Grätz genannt, scheinen den kaiserlichen Leibarzt nicht sonderlich beein- druckt zu haben, denn außer der Bemerkung „schlechte Wege“ erfahren wir nichts über den Aufenthalt in der grünen Mark. Vielleicht war Graz der Stadt Wien allzu ähnlich und damit Raimann zu vertraut, als dass sie beschrieben zu werden verdiente. Am 17. Mai aber ging es dann, mit einer Woche Verspätung, weiter. Man passierte Straß und die damals noch nicht existente Südgrenze der heutigen Steiermark zu Slowenien und schlug das Nachtlager in Gonowitz, einer zwi- schen Marburg/Maribor und Cilli/Celje liegenden, heute Slovenske Konjice genannten Ortschaft, auf. Das mit Wind und Strichregen aufwartende Wetter war in der Untersteiermark ähnlich unerfreulich wie in Graz. Allerdings wusste Raimann über Gonowitz schon mehr zu berichten, wenn auch leider nur Negatives: Er rügte die „sehr enge und schlechte Unterkunft in einem Gasthause“, die seines Glaubens schuld an einem „binnen 2 Tagen wieder beseitigten“ Husten war, den sich der Kaiser dort zugezogen hatte. Am Tag darauf reiste man weiter, überquerte die Grenze des Herzogtums Steiermark zum Herzogtum Krain und geriet bei St. Oswald/Šentožbolt in ein Gewitter, das Raimann beeindruckt zu haben scheint, berichtet er doch von Regen, Schnee und Hagelschloßen „von der Größe einer Erbse“. Und wieder musste eine Erkrankung des Kaisers, dem das Reisen bei der schlechten Witterung sichtlich nicht gut tat, vermeldet werden: „Katarrhalische Röthe und Bren-
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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