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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
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130 nenwärme verdunsten.“136 In nördlicheren Gegenden wie etwa England hin- gegen, wo die Sonnenwärme zur Salzgewinnung nicht ausreichte, musste das „Salz aus Seewasser gekocht“ oder gesiedet werden,137 ein Verfahren, das doch um einiges aufwändiger war, aber dafür vom Wetter recht unabhängig. In Südeuropa war die Menge des gewonnenen Salzes von der Witterung abhängig: „In heißen Jahren wird das meiste Salz gemacht, und in den hei- ßesten Tagen auch des Nachts, bei windigem Wetter jedoch mehr, als bei stillem.“138 Auch die von Raimann geschilderte Vermengung des Salzes mit Erde, die in Istrien nachträglich durch Auflösung (also Auswaschung und wohl auch Aussieben) behoben wurde, findet in Krünitz’ Enzyklopädie bei der Schilderung der Meersalzgewinnung in Südfrankreich Erwähnung: „Man muß durch zu starkes Aufrühren nicht die Erde der Gruben mit dem Salze vermischen. Das Tischsalz ist vollkommen weiß und gleichsam geläutert, weil es das zuerst oben anschießende Salz ist, welches fünf Stunden eher, als das übrige, herausgezogen wird.“139 Den Kaiser dürfte der Anblick der Salzgärten sehr erfreut haben, stellten doch die Gewinnung und der Verkauf des Salzes für die Staatskasse seit Jahrhunderten bedeutende Einnahmequellen dar. Zu der Zeit, da Raimann mit dem Kaiser durch Istrien reiste, oblag die Gewinnung des Seesalzes „sog. Salinen-Consortien (Salinen-Vereinen)“, und die Salzgärten standen unter „gefällsämtlicher Aufsicht“ (in Stagno in Dalmatien hingegen war eine Staatssaline am Werk). 140 Wie wichtig die Einnahmen aus dem Salzhandel für den Staat, der das Salzmonopol innehatte, waren, wird aus dem folgen- den Zitat augenscheinlich: „In den Ländern Österreich-Ungarns war seit Jahrhunderten sowohl die Er- zeugung als auch der Verkauf des Salzes, u. zw. in den meisten dieser Länder nicht allein dessen Verkauf ‚aus erster Hand‘, sondern auch dessen weiterer en gros- und en detail-Verkauf fast ausschließlich dem Staate als ‚Regal‘ vor- behalten. […] Die Einnahmen aus dem Salzverschleiße des Aerars, dem ‚Salzgefälle‘, – welches in den amtlichen Quellen der vorigen Jahrhunderte wiederholt als ‚das vornehmste Kammerkleinod‘ bezeichnet wird – bilden ei- 136 Krünitz, Oekonomisch-technologische Encyklopädie, Bd. 132, S. 217. 137 Krünitz, Oekonomisch-technologische Encyklopädie, Bd. 132, S. 221. 138 Krünitz, Oekonomisch-technologische Encyklopädie, Bd. 132, S. 217. 139 Krünitz, Oekonomisch-technologische Encyklopädie, Bd. 132, S. 217f. 140 Ernst Mischler, Josef Ulbrich (Hrsg.), Oesterreichisches Staatswörterbuch. Handbuch des gesammten österreichischen öffentlichen Rechts, 2 Bde., Bd. 2, 2 (N-Z) (Wien 1897), s.v. Salzmonopol, S. 1018-1028, 1021.
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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