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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
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75 Fischer Kunst nach Ordnung, Auswahl und System Auf dieses Bild bezog sich Lanzi in La Real Galleria 1782 mit einer ausführlichen Würdigung Fra Bartolomeos als eines der bedeutendsten Meister der Florentiner Schule, der unter an- deren von Vasari, Mengs und Algarotti gerühmt wurde.256 Von Lanzis Formulierungen in- spiriert, beschrieb Rosa das Gemälde im Katalog als „Hauptgemälde dieses Künstlers, um so schätzbarer je seltener Bartholomeo’s Werke in Deutschland sind. […] Daher es Vasari, Baldinucci, Peter von Kortona, Algarotti, Mariette und Mengs in ihren Kunstschriften hoch angerühmt haben.“257 Die Wandabwicklung Rosas folgte einem Muster, das auch Lanzi entwickelt hat: Als An- gelpunkt fungiert eine Künstlerpersönlichkeit, deren Werke auf der Wand dominieren. Da- von ausgehend wurden Lehrer- und Schülerverhältnisse thematisiert. So bildete die Grab- legung, die Rosa Verrocchio zuschreibt, mit den Gemälden von Leonardo eine Gruppe. Im Katalog kann man die Funktion Verrocchios als Lehrmeister von Leonardo nachlesen, nicht ohne den Hinweis, dass auch Luigi Lanzi Verrocchio hoch geschätzt habe.258 Auch die kleinfigurige Auferstehung Christi von Salviati aus dem Bildertausch, dessen „Zeichnung, ganz im Stile seines großen Meisters“259 Michelangelo er im Katalog besonders her- vorhebt, ordnete Rosa an der ersten Wand des Florentiner Zimmers an. Die Einfügung der Beweinung Christi von Cigoli erfolgte aufgrund ihrer außergewöhnlichen Qualität, die Rosa in seinem Katalog, unter Berufung auf das Urteil von Andrea Sacchi, mit dessen in Rom ge- schulter Malereiauffassung unterstreicht.260 Dagegen scheint der wenig repräsentative Christus von Dolci eher eine Lücke gefüllt zu haben. Die Madonna mit Kind und Johannes- knaben von Francesco Vanni, dem Hauptmeister der Sieneser Schule, wurde mit dem Verweis versehen, dass Vanni sich zwar nach Barocci gebildet hätte, hier aber Sarto nach- geahmt habe.261 Die auffällige Fülle an Sarto-Bildern an der Mittelwand des vierten Zimmers resultierte aus dem Zugang von allein drei Werken durch den Bildertausch, die Joseph Rosa allesamt als „Hauptgemälde“ klassifizierte. Rosa schätzte die Werke von Sarto wegen des „vortrefli- chen Kolorits“ besonders hoch ein.262 Sartos Erzengel Raphael mit Tobias hatte Rosa 1794 im Zuge des Bildertauschs zwar noch als „dort und da übermald“ kommentiert, auch hät- ten die Bestände in Florenz eine bessere Auswahl zugelassen, in seinem Katalog rechnet er Abb. 50 „Erste Wand“ im vierten Zimmer („Florentini- sche Schule“) der italienischen Schulen im ersten Stock des Oberen Belvedere. Digitale Rekonstruktion nach Rosa 1796 (Rekonstruktion: Autorin) Abb. 51 „Vierte Wand“ im vierten Zimmer („Florenti- nische Schule“) der italienischen Schulen im ersten Stock des Oberen Belvedere. Digitale Rekonstruktion nach Rosa 1796 (Rekonstruktion: Autorin)
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
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Titel
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Untertitel
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Band
1
Autor
Gudrun Swoboda
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
312
Kategorie
Kunst und Kultur
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