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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
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95 Hoppe-Harnoncourt Altdeutsche Malereischule er an, dass „Zurechtweisungen“ ihn veran- lassen würden, „seine Gründe, so wie die Quellen, woraus er geschöpft hat“ darzu- legen.25 Im Vorwort der französischen Aus- gabe von 1784 erklärt der Autor, dass die Begründung für die böhmische Herkunft des Malers auf Archivrecherchen beruhe.26 Nach Kenntnis der kontroversen Reaktio- nen erscheint es möglich, dass diese Erklä- rung eine Erwiderung auf die kritischen Stimmen war. Der „Vater der deutschen Schule“ Albrecht Dürer Der eingangs zitierte Galeriebesucher de Burtin begeisterte sich besonders für Alb- recht Dürer, den er als „fondateur“ der deutschen Schule bezeichnete.27 Dies war eine verbreitete Ansicht, die bereits Jahre zuvor auch von Mechel vermittelt worden war. Dieser erläutert dem Leser des Kata- logs, dass die Qualität von Albrecht Dürers Kunst letztlich durch das Wirken Kaiser Maximilians ermöglicht wurde: „Aber end- lich erschien Kaiser Maximilian I. und mit ihm für deutsche Kunst die erste Epoche. Er rief mit Macht dem Genie, unterstützte es großmüthig, und unter ihm war Alb- recht Dürer, der Vater der deutschen Schu- le, Muster und Lehrer für eine Menge Künstler, die seinen Grundsätzen und sei- ner Manier folgten. Ihm verdankt die jetzi- ge k.k. Gallerie die meisten Werke seiner Zeit, die man nirgends in solcher Anzahl und Schönheit antrifft.“28 Neben dem neu- erlichen Hinweis auf die bedeutende Rolle des habsburgischen Kaisers unterstreicht Mechel die Rolle Dürers als wichtigstes Vorbild für die deutsche Kunst. Im Katalog von 1783 sind 15 zum Teil großformatige Werke Dü- rer zugeschrieben. Darunter Hauptwerke wie die Marter der 10.000 Christen (GG 835) und das Allerheiligenbild (GG 838), aber auch das Porträt Kaiser Maximilians (GG 825), die Madonna mit Kind an der Brust (GG 846) von 1503 und die Madonna mit der Birne (GG 848) von 1512, Johannes Kleberger (GG 850), die Anbetung der hl. drei Könige29 und das Porträt eines jungen Mannes (GG 849) sowie zwei Zeichnungen für das Heller-Epitaph30. Damals waren noch zwei weitere Bilder, Maria mit Kind darstellend, als originale Werke aus den Jahren 1518 und 1520 präsentiert: Es handelt sich um Gemälde von Joos van Cle- ve, die falsche Dürer-Monogramme trugen.31 Ebenso präsentierte Mechel das Werk eines späteren Nachahmers, da das einst zur kaiserlichen Sammlung gehörende Original nicht mehr verfügbar war. Im Katalog ist es als Gemälde „nach Albrecht Dürer“ bezeichnet und als Altarbild mit der Mutter Gottes unter einem Baum, vor ihr der „auf einer Zither“ spie- lende Engel, zur Rechten die hl. Katharina und zur Linken Kaiser Maximilian I. kniend, Abb. 3 Nach Albrecht Dürer, Das Rosenkranzfest mit Kaiser Maximilian und hl. Katharina. Lyon, Musée des Beaux Arts
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
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Titel
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Untertitel
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Band
1
Autor
Gudrun Swoboda
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
312
Kategorie
Kunst und Kultur
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