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Hoppe-Harnoncourt Altdeutsche Malereischule
Zimmerwänden und manche andere Umstände, deren Erörterung hier zu weit führen
würde, hinderten, diese Anordnung in der gewünschten Strenge durchzuführen. Um so
weniger konnte auch die chronologische Ordnung, welche mit der Eintheilung in Schulen
vereinigt, wohl die vortheilhafteste Aufstellungsart einer Gemälde-Sammlung ist, ange-
wendet werden; nur in der alten deutschen und alten niederländischen Schule im zweiten
Stockwerke, wo die vielen kleinen Bilder es möglich machten, ist dieselbe wenigstens der
Hauptsache nach befolgt worden.“115
1781 bis 1837:
Präsentationen zwischen wissenschaftlicher Ordnung und ästhetischem Gesamtbild
Rückblickend auf die drei beschriebenen Phasen, nämlich Mechels Einrichtung der alt-
deutschen Meister 1781, Fügers Umgestaltung der didaktischen Ordnung und die weiter-
führende Umstellung, die sich im Katalog von 1837 manifestiert, wird eine veränderte Prä-
sentation der altdeutschen Gemälde sichtbar: Anhand der Katalogvorworte der Galerie-
direktoren Füger 1816/17 und Krafft 1837 ist zu sehen, dass prinzipiell die Einteilung nach
Schulen und die Beachtung einer chronologischen Abfolge zur Grundvoraussetzung einer
öffentlichen Galerie geworden waren. Doch bei der tatsächlichen Umsetzung nahm man
eine gewisse Inkonsequenz in Kauf.116 Offenbar war bei der Einteilung die strikte Verfol-
gung eines didaktischen Systems nicht mehr vordergründig bestimmend, vielmehr schien
der optische Gesamteindruck eine größere Bedeutung erlangt zu haben. Abb. 8
Rekonstruktion der Anordnung der Gemälde
im zweiten Stock, erstes Zimmer, zweite
Wand. Nach Krafft 1837
(Rekonstruktion: Autorin)
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
- Untertitel
- Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
- Band
- 1
- Autor
- Gudrun Swoboda
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79534-6
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 312
- Kategorie
- Kunst und Kultur